Schlacht an der Kalka (1223)
Bereits 14 Jahre vor der mongolischen Invasion in den Jahren 1237 bis 1240 hatten die Russen die Gelegenheit, die mächtigen Steppenkrieger kennenzulernen: Im Jahr 1223 fiel die 30 000-köpfige mongolische Armee in die Länder der nomadischen Kumanen, der südlichen Nachbarn der Russen, ein.
Die Kumanen baten einige russische Fürsten daraufhin um Hilfe und schon bald kämpfte eine 40 000 Mann starke russisch-kumanische Armee mit den Mongolen am Ufer des Flusses Kalka, das sich in der heutigen Region Donezk befindet.
Die Schlacht endete für die russische Seite in einer Katastrophe. Die Truppen der russischen Fürstentümer konnten sich nicht richtig koordinieren, ebenso wenig wie die Kumanen, mit denen die Russen bis dahin verfeindet gewesen waren. Schließlich zerschlugen die präzisen und koordinierten Angriffe der Mongolen die russisch-kumanische Front.
Die russischen Prinzen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten, wurden gefangen genommen, in einen Graben geworfen und mit Holzböden bedeckt, auf denen die Sieger ein Festmahl veranstalteten. Die Opfer, denen ihre Knochen gebrochen worden waren, starben einen qualvollen Erstickungstod.
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Schlacht von Narva (1700)
Der Große Nordische Krieg war sowohl für Russland als auch für Schweden folgenreich. Die einen entwickelten sich zu einer neuen regionalen Macht, die anderen verloren ihren bisherigen Glanz. Bevor die russische Armee im Jahr 1709 in Poltawa ihren großen Triumph feiern konnte, musste sie jedoch im Jahr 1700 in Narva eine demütigende Niederlage hinnehmen.
Obwohl 40 000 Russen nur 9 000 Schweden gegenüberstanden, was einen großen zahlenmäßigen Vorteil bedeutete, waren die russischen Armeestrukturen marode und veraltet. Nur einige Regimenter, wie das Semenowski- und Preobraschenski-Regiment, waren nach den fortschrittlichen westlichen Prinzipien ausgerichtet.
Die russische Armee hatte somit keine Chance, die gut organisierten schwedischen Angriffe abzuwehren und zog sich massiv zurück. Am Ende kapitulierten die Offiziere aufgrund der hohen Verluste in den Reihen der Artillerie.
Nur die nach westlichen Prinzipien strukturierten russischen Regimenter, aus denen Peter der Große später die russische Garde bildete, setzten den Kampf fort.
Nach der Niederlage in Narva zogen die schwedischen und russischen Herrscher unterschiedliche Schlüsse. Peter der Große ordnete seinerseits an, die Modernisierung des Militärs voranzutreiben.
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Schlacht bei Austerlitz (1805)
Seit dem Großen Nordischen Krieg hatte Russland keine größere Schlacht mehr verloren. Dieses Glück wurde der russischen Armee durch Napoleons geniale Taktik in der Schlacht von Austerlitz im Jahr 1805 nicht mehr zuteil, als die Franzosen gegen die russisch-österreichischen Truppen kämpften.
Die Schlacht wurde als die Dreikaiserschlacht bekannt und gilt als eines der wichtigsten Ereignisse der Napoleonischen Kriege. Napoleon, Alexander der Erste sowie Franz der Zweite waren beteiligt.
Mit 65 000 Mann besiegte der französische Kaiser die russisch-österreichische Armee, die aus fast 84 000 Soldaten bestand. Indem er seine zuvor gesammelten Aufklärungsdaten richtig einzusetzen wusste, drängte er nicht nur die angreifenden alliierten Truppen zurück, sondern errang auch mit einem großen Gegenschlag den Sieg über sie. Die Alliierten verloren dabei über 27 000, die Franzosen 9 000 Mann.
Angesichts der Möglichkeit einer Gefangennahme flohen die russischen und österreichischen Herrscher schnellstmöglich aus der Gefahrenzone.
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Schlacht um Kiew (1941)
Das Jahr 1941 war für die sowjetische Armee ein Jahr voller schrecklicher Niederlagen und enormer Verluste. Dazu zählte auch die Schlacht von Kiew.
Im Juli wurden die ersten Angriffe auf die Hauptstadt der sowjetischen Ukraine dank einer gut organisierten sowjetischen Verteidigung zwar erfolgreich abgewehrt, doch bereits Ende August änderte sich die Situation dramatisch.
Anstatt Moskau anzugreifen, ordnete Hitler plötzlich einen unerwarteten Militärschlag gegen Kiew an. Die Einnahme der Stadt sollte vor allem dazu dienen, den Zugriff auf die Kohlevorkommen und die Nahrungsmittel des fruchtbaren ukrainischen Landes zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurden einige deutsche Militäreinheiten von der Moskauer Front in die Ukraine umstationiert.
Die sowjetische Führung tat zwar alles, um Moskau zu verteidigen, hatte mit einer „Planänderung“ dieser Art jedoch nicht gerechnet. Auch die dringenden Umstrukturierungen von Reserven und der Bau zusätzlicher Verteidigungsanlagen in der Nähe von Kiew wurden zu spät organisiert.
Ende August bis September zerschlug die deutsche Armee in Kiew dann die sowjetischen Verteidigungsanlagen trotz erbittertem Widerstand. Die sowjetischen Truppen wurden angewiesen, die Stadt nicht den Deutschen zu überlassen und fanden sich somit in einer der größten Katastrophen der Geschichte wider, bei der über 700 000 Soldaten getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden. Auch auf deutscher Seite gab es mehr als 120 000 Tote und Verwundete.
Die Niederlage in Kiew war eine Katastrophe für die Sowjetunion. Die Südwestfront, und damit die gesamte Ukraine, galt als vollkommen verloren. Das ebnete den deutschen Truppen nicht nur der Weg zur Krim, sondern auch nach Stalingrad.