Nomen est Omen? Was die vielen Namen für Russland bedeuten

Global Look Press
Es wurde als „Land der Burgen“, „Land der Unterwelt“ und „Land der Sarmaten“ bezeichnet ... Welche Namen gibt es für Russland noch?

Lassen Sie uns vorab klar stellen: Wir sprechen hier nicht über Mythisches wie Hyperborea aus der griechischen Mythologie oder das Rus-Khaganat, das wahrscheinlich nur in den Köpfen einiger Historiker existiert. 

In diesem Artikel geht es um die Bezeichnungen, die die Bewohner früherer Staaten Russland und den Russen gegeben haben, bevor man diese offiziell so bezeichnete. 

Gardarike 

Gardarike war der Name, der im 12./13. Jahrhundert von den Skandinaviern im europäischen Norden verwendet wurde, um die nordrussischen Länder, hauptsächlich die Region Nowgorod, zu bezeichnen. „Gardarike“ heißt übersetzt „Land der Burgen/Festungen“. Das zeigt, dass selbst die weit gereisten und hoch entwickelten Skandinavier beeindruckt waren, wie viele Siedlungen es damals schon in unserem Land gab. 

Sarmatien 

Die Sarmaten kamen aus dem Gebiet des heutigen Iran. Ihre Kultur im alten Europa überdauerte vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.

Sie siedelten in der heutigen Zentralukraine, der Südostukraine, in Südrussland, im russischen Wolgagebiet und im Südural. Um das 4. Jahrhundert n. Chr. herum weiteten die Sarmaten gemeinsam mit den Goten ihr Gebiet ins Weströmischen Reich aus und assimilierten sich.  

Sarmaten

Für die alten Griechen und Römer umfasste Sarmatien nahezu alle Gebiete östlich und nördlich des Schwarzen und des Kaspischen Meeres. Der Begriff wurde in Europa bis zum 15. Jahrhundert verwendet, obwohl man die Bewohner der alten Rus damals schon Russen nannte. 

Tartaria

Der Begriff „Tartaria“ stammt von den ethnonymen Tataren und wurde nach den Eroberungszügen von Dschingis Khan und seiner Armee in Europa populär. Das zweite „r" tauchte jedoch aufgrund der Vermischung mit dem Wort „Tartar" auf, was in der griechischen Mythologie „Unterwelt" bedeutete. 

Im 12./13. Jahrhundert bezeichnete man mit dem „falschen“ Wort „Tartaren“ die Tataren, Mongolen und so ziemlich alle Völker des östlichen Teils der Welt zwischen dem Kaspischen Meer und dem Pazifischen Ozean. 

Der Begriff „Tartaria“ wurde im 15./16. Jahrhundert sehr häufig für Russland verwendet - zum Beispiel auf der Waldseemüller-Karte, einer der ersten Karten mit genauen Längen- und Breitengraden und zudem eine der ersten gedruckten Karten der Welt, auf denen erstmals der Name „America” auftauchte.

Teile des russischen Territoriums wurden unter anderem mit „Tartaria" bezeichnet. Der Begriff wurde bis ins 19. Jahrhundert verwendet, als souveräne Staaten und ihre neuen Namen auf den Landkarten erschienen.  

Großfürstentum Moskau

Dmitri Donskoj

Das Großfürstentum Moskau und Russland waren nicht genau dasselbe. Vor und während der tatarisch-mongolischen Invasion der russischen Länder im 13. bis 15. Jahrhundert regierten lokale Fürsten in ihren eigenen Herzogtümern, die oft gegeneinander kämpften. 

Mit der Zeit wurde das Fürstentum Moskau das mächtigste und politisch einflussreichste. Tapfere und listige Fürsten aus Moskau besiegten die Tataren. Fürst Dmitri Donskoj gewann 1380 die Schlacht bei Kulikowo. Er war der erste Moskauer Herrscher, der sich Großfürst nannte.

Iwan der Große, auch Iwan III. genannt, war der erste Moskauer Großfürst, der sich als Zar bezeichnete. 

Während seiner Regierungszeit in Moskau im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert wurde der russische Staat gegründet. Die inneren Grenzen wurden aufgehoben und für das gesamte Land verbindliche Gesetze verabschiedet. Der Enkel Iwan des Großen, Iwan IV. oder Iwan der Schreckliche, wurde der erste offizielle Zar des russischen Zarenreichs. Ab 1721 wurde das Land zum Russischen Reich. 

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