Eroberung des Weltraums und Kalter Krieg: Archivbilder der sowjetischen 1960er Jahre

Sputnik, Oleg Ivanov/TASS, Sergei Lidov/Sputnik
In den 1960er Jahren erlebten die Sowjetbürger zum ersten Mal eine milde Liberalisierung, die in die Geschichte als Tauwetter einging, Die UdSSR schickte den ersten Mann und die erste Frau ins All und entkam einem globalen Atomkrieg mit den USA.

1 Erster Mensch im Weltall

Am 12. April 1961 flog der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch in den Weltraum und umrundete die Erde. Insgesamt dauerte sein Flug 108 Minuten vom Start bis zur Landung.

2 Bau der Berliner Mauer

Damit westliche „Imperialisten“ nicht in die DDR eindringen, begann die Deutsche Demokratische Republik mit Moskaus Segen den Bau der berüchtigten Berliner Mauer. Der Grundstein wurde am 13. August 1961 gelegt. Die Mauer trennte die Stadt 28 Jahre lang physisch und ideologisch.

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3 Massaker von Nowotscherkassk

In der südrussischen Stadt Nowotscherkassk versammelten sich am 1. Juni 1962 mehr als 5 000 Menschen, vor allem Arbeiter des örtlichen Elektrolokomotivenwerks, um gegen eine erhebliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu protestieren. Als die Polizei die Menschenmenge mit zwei Warnschüssen nicht von dem Marsch auf die Stadtverwaltung abhalten konnte, eröffnete sie ein direktes Feuer. 87 Demonstranten wurden verletzt und 26 kamen ums Leben.

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4 Kubakrise

Als die USA ballistische Jupiter-Raketen in der Türkei stationierten, sahen die Sowjets diese Entscheidung als große Bedrohung an. Als Reaktion darauf schickte die UdSSR ein Kontingent von über 50 000 Soldaten und Nuklearraketen nach Kuba, ihrem neuen kommunistischen Verbündeten. Nur eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Nikita Chruschtschow und John Kennedy im Oktober 1962 verhinderte einen Atomkonflikt.

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5 Erste Frau im Weltall

Am 16. Juni 1963 flog Walentina Tereschkowa mit dem Raumschiff „Wostok-6" in den Kosmos und wurde damit die erste Frau im All. Sie verbrachte fast drei Tage in der Umlaufbahn und umrundete die Erde 48 Mal in der Raumkapsel.

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6 Gegenkultur

Eine neue Generation der sowjetischen Intelligenzija begann eine aktive Rolle im kulturellen und politischen Leben des Landes während des sogenannten Chruschtschowschen Tauwetters, einer Zeit der teilweisen Liberalisierung, zu spielen. Sie glaubten größtenteils an kommunistische Ideale und förderten dennoch aktiv liberale und antitotalitäre Ansichten.

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7 Sturz Chruschtschows

Am 14. Oktober 1964 organisierte eine Gruppe hochrangiger Beamter den Rücktritt von Nikita Chruschtschow aus Gründen des "fortgeschrittenen Alters und der Krankheit". Dies geschah, während er im Urlaub in Georgien war. Chruschtschow beschloss, nicht um die Macht zu kämpfen. Leonid Breschnew wurde der neue Generalsekretär der Kommunistischen Partei.

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8 Druschba-Pipeline

Am 15. Oktober 1964 wurde die längste Ölpipeline der Welt, die noch heute funktioniert, in Betrieb genommen. Die fast 6 000 Kilometer lange Pipeline  Druschba (zu Deutsch Freundschaft) startete im östlichen Teil des europäischen Russland und endete in Polen und der DDR. 

9 Erster Weltraumspaziergang

Am 18. März 1965 war der sowjetische Kosmonaut Alexei Leonow der erste Mensch in der Geschichte, der im Rahmen der Mission des Raumschiffs Woschod-2 einen Weltraumspaziergang unternahm. Er verließ die Kapsel und verbrachte zwölf Minuten im Weltraum.

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10 Operation Donau

Der sogenannte Prager Frühling, die Zeit der weit verbreiteten Liberalisierung und Demokratisierung in der Tschechoslowakei im Jahr 1968, erschreckte die sowjetische Führung. Ein Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts folgte, um das Land zu befrieden. Über eine halbe Million Soldaten nahmen an der Operation Donau teil, die mit einem Regimewechsel endete, der den Interessen Moskaus besser entsprach.

11 Chinesisch-sowjetischer Grenzkonflikt

1969 erlebten die chinesisch-sowjetische Beziehungen den größten Konflikt in der Geschichte. Während eines nicht erklärten Krieges um die von der Sowjetunion kontrollierte Insel Damanski (Zhenbao) am Ussuri, die die Chinesen für sich beanspruchten, verloren beide Seiten mehrere hundert Soldaten. Nach dem Ende der Kämpfe blieb die Insel ein umstrittenes Gebiet, bis sie 1991 offiziell an China übergeben wurde.

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