Schrecken und Heldentum: Archivbilder der sowjetischen 1940er Jahre

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Kriege und Konflikte prägten das in den 1940er Jahren, die wenig Raum für ein kulturelles und wissenschaftliches Leben ließen.

1 Ende des Winterkrieges zwischen der Sowjetunion und Finnland 

Rotarmisten laden Flugabwehrmaschinengewehr

Der finnische Feldzug der Roten Armee sollte ein leichter Spaziergang sein. Aber der unerwartet heftige Widerstand der finnischen Truppen machte den Krieg zu einem Albtraum für die Sowjets, die über 126.000 Soldaten verloren hatten. Andererseits zog das sowjetische Militär wichtige Schlussfolgerungen aus dem Konflikt und erhöhte die Kampfkraft der Roten Armee vor dem Überfall der Nazis im Juni 1941.

2 Das Massaker von Katyn

Die Leiche eines polnischen Kommandanten, die im April 1943 von den Nazis im Wald von Katyn entdeckt wurde.

Von April bis Mai 1940 richtete die sowjetische Geheimpolizei NKWD mehr als 21.000 Polen im Katyn-Wald in der Region Smolensk hin. Die meisten von ihnen waren polnische Offiziere, die während der sowjetischen Invasion in Polen 1939 gefangen genommen wurden.

3 Annektierung der baltischen Staaten und Bessarabiens

Die Bürger von Riga beobachten die Einheiten der Roten Armee.

Laut dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes wurden die baltischen Staaten und das Bessarabische Rumänien (das heutige Moldau) dem sowjetischen Einflussbereich zugeordnet. Im Juni 1940 begannen die Sowjets zu handeln. Als die lettische, die estnische und die litauische Regierungen erkannten, dass sie keine Chance hatten, gegen die UdSSR zu kämpfen, akzeptierten sie die sowjetische Forderung, die Rote Armee in das Territorium der Republiken einmarschieren zu lassen. 

Organisierte Wahlen brachten pro-kommunistische Politiker an die Macht, die ihrerseits dafür stimmten, sich der UdSSR anzuschließen. Rumänien erklärte sich bereit, Bessarabien erst einige Stunden vor Beginn der sowjetischen Invasion an die Sowjetunion abzugeben.

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4 Unternehmen „Barbarossa“

Deutsche Soldaten kämpfen 1941 gegen die Sowjets im Rahmen des Unternehmens „Barbarossa“.

Die deutsche Offensive vom 22. Juni 1941 war für die Rote Armee eine Katastrophe. Die sowjetischen Soldaten leisteten zwar einen heldenhaften und verzweifelten Widerstand, aber ohne Erfolg. Tausende Panzer und Flugzeuge wurden zerstört. Ende 1941 besetzte die Wehrmacht Estland, Lettland, Litauen, Moldawien, Weißrussland und die Ukraine und stand vor den Toren Moskaus und Leningrads. Am Ende des Krieges verloren die sowjetische Truppen über drei Millionen Soldaten und die deutsche Wehrmacht über 700.000.  

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5 Rettung des Weltkulturerbes

Leere Säle des Eremitage-Museums während der Belagerung von Leningrad.

Die Evakuierung der größten Kunstsammlung Europas aus der Eremitage in Leningrad begann schon am ersten Tag des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion. Streng geheim wurden über 1,2 Millionen von zwei Millionen Kunstwerken mit der Eisenbahn zu sicheren Lagerräumen im Ural transportiert. Da die Evakuierung bereits seit 1939 geplant war, wurde sie effektiv und schnell durchgeführt.

6 Leningrader Blockade 

Stadtbewohner verlassen ihre durch Bombenangriffe der Nazis zerstörten Häuser.

Im September 1941 umzingelten deutsche und finnische Truppen die zweitwichtigste sowjetische Stadt - Leningrad. Während der 872 Tage dauernden Belagerung hatten die Bürger nur eine Versorgungsstraße - über den zugefrorenen Ladogasee, der ständig unter feindlichem Beschuss war. Die riesige Stadt litt unter Hunger, was zum Tod von über 600.000 Menschen führte.

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7 Schlacht von Stalingrad

Sowjetische Soldaten feiern den Sieg in der Schlacht von Stalingrad.

Der Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs wurde zu einer der blutigsten Schlachten der Geschichte und kostete das Leben von fast 1,3 Millionen Menschen auf beiden Seiten. Als deutsche Truppen tief in die Stadt eindrangen, schützten die schwächeren rumänischen Armeen ihre Flanken. Am 19. November 1942 starteten die sowjetischen Truppen die Operation Uranus, durchbrachen rumänische Abwehrlinien und umzingelten die deutsche 6. Armee, die im Januar 1943 vernichtend geschlagen wurde.

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8 Schlacht um Kursk

Sowjetische Soldaten während der Schlacht von Kursk.

In einer der größten Schlachten der Geschichte waren fast zwei Millionen Soldaten, über 6.000 Panzer und 4.000 Flugzeuge involviert. Bei Kursk erlitten die Deutschen eine Niederlage, verloren die strategische Initiative im Krieg und begannen einen Rückzug, der mit der vollständigen Niederlage und bedingungslosen Kapitulation enden würde.

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9 Jalta-Konferenz

V.l.n.r. Der britische Premierminister Winston Churchill, US-Präsident Franklin D. Roosevelt und das sowjetische Staatsoberhaupt Josef Stalin im Februar 1945 auf der Jalta-Konferenz (Krim).

Diese Konferenz bestimmte die Einflusssphären innerhalb Europas für die nächsten 40 Jahre. In langen und komplizierten Diskussionen entschieden Stalin, Churchill und Roosevelt das Nachkriegsschicksal Polens, Deutschlands und Jugoslawiens. Die Entscheidung, mit der Uno eine internationale Staatengemeinschaft zur friedlichen Konfliktlösung zu etablieren, gilt als eines der wichtigsten Ergebnisse des Gipfeltreffens in Jalta. 

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10 Das Ende des Dritten Reiches

Sowjetische Fahne über dem Reichstag

Obwohl Berlin am 2. Mai eingenommen wurde und das Dritte Reich am 8. Mai kapitulierte, waren die Schlachten in Europa für die Rote Armee noch nicht vorbei. Die Sowjets mussten noch die letzte große Operation in Europa durchführen und die verbliebenen deutschen Truppen in Prag und der Tschechoslowakei besiegen, was bis zum 12. Mai 1945 dauerte.

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11 Auferstehung der sowjetischen Industrie

Ein Schweißer des Werks Saporoschstal im Jahr 1946

Die sowjetische Wirtschaft erlitt im Zweiten Weltkrieg große Schäden: Über 1.700 Städte und 70.000 Dörfer wurden in Ruinen verwandelt, 32.000 Fabriken und Anlagen wurden zerstört. Durch die Mobilisierung aller Kräfte konnte das Land in den späten 1940er Jahren die industrielle Produktion der Vorkriegszeit nicht nur wiederherstellen, sondern sogar zweimal übertreffen. Die volle Leistungsbereitschaft der Landwirtschaft wurde etwas später, in den frühen 1950er Jahren, wiederhergestellt.

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12 Berliner Blockade

Berliner beobachten die Landung von Flugzeugen der Luftbrücke.

Trotz Vereinbarungen zwischen den Sowjets und den Westmächten über die gemeinsame Lösung der deutschen Frage, haben die USA und Großbritannien ohne Rücksprache mit der Sowjetunion mit Wirtschaftsreformen in Westdeutschland gestartet. Als Reaktion blockierten die Sowjets alle Land- und Wasserverbindungen zwischen Westdeutschland und Westberlin mit Ausnahme des Luftverkehrs. Die Berliner Blockade dauerte von Juni 1948 bis Mai 1949 und war eine der ersten Krisen des Kalten Krieges.

13 Erster sowjetischer Atombombentest

Explosion der ersten RDS-1

Am 29. August 1949 wurde die Sowjetunion die zweite Atommacht der Welt. In Semipalatinsk (heute eine Stadt in Kasachstan) wurde die erste Atombombe vom Typ RDS-1 getestet. Der Entwurf der Atombombe stützte sich teilweise auf der amerikanischen „Fat Man“-Atombombe, die während des Zweiten Weltkriegs über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen wurde.

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