Es war der Traum des Gründers der Galerie, Pawel Tretjakow, ein großes öffentliches Museum für russische Kunst zu schaffen. Dieser erfolgreiche Kaufmann führte die Mode für russische Künstler ein und kaufte leidenschaftlich deren Gemälde auf. Am Ende erfüllte er sich mehr als nur einen Traum und fügte sein Haus im Zentrum Moskaus sogar vier Flügel hinzu.
In den 1980er Jahren wurde ein neues Gebäude speziell für die russische Kunst des 20. Jahrhunderts gebaut, die sogenannte Neue Tretjakow-Galerie.
Heute umfasst die Sammlung des Museums mehr als 190.000 Werke. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten davon.
Nur eine Handvoll erhaltener Werke kann dem legendären Andrej Rubljow zuverlässig zugeschrieben werden. Die Dreifaltigkeitsikone ist die berühmteste und wertvollste Reliquie in der Sammlung des Museums. Sie befand sich ursprünglich in der Dreifaltigkeitslavra des Heiligen Sergius in Sergijew Possad unweit von Moskau, wurde aber nach der Revolution in die Tretjakow-Galerie gebracht.
Brjullow verbrachte viele Jahre in Italien, wo er dieses Bild in Mailand im Auftrag der Gräfin Julia Samojlowa malte. Tretjakow erwarb das Gemälde bei einer Versteigerung von Samojlowas Besitz.
Iwanows Gemälde wurde von Kaiser Alexander II. gekauft und dem Rumjanzew-Museum geschenkt, von wo es 1924 in die Tretjakow-Galerie gelangte. Um die 5,4 x 7,5 Meter große Leinwand unterzubringen, wurde in der Galerie ein separater Saal eingerichtet.
Es ist eines der ersten Werke, das Tretjakow für seine Galerie kaufte. Es stellt das historische Thema der Fürstin Tarakanowa dar, die behauptete, die Tochter der Kaiserin Elisabeth zu sein. Sie wurde in der Peter-Paul-Festung gefangen gehalten, wo sie der Legende nach während einer Überschwemmung starb.
Perow war einer der ersten, der sich in seinen Gemälden mit sozialen Themen auseinandersetzte und dabei akute Fragen der Zeit ansprach. Die Darstellung der leidenden Kinder, die schwere Fässer mit Wasser tragen, und der allgemeine Ton des Bildes sprechen von völliger Hoffnungslosigkeit. Tretjakow kaufte das Gemälde unmittelbar nach Abschluss der Arbeit.
Wereschtschagin war ein Soldat, der als Schlachtenmaler berühmt wurde. Er schuf dieses Bild nach Rückkehr von seiner Reise nach Zentralasien. Die Idee wurde von der Legende des Mongolenkhans Tamerlan inspiriert, der auf dem Schlachtfeld Berge von Totenköpfen hinterließ. Die Inschrift auf dem Rahmen lautet: „Gewidmet allen großen Eroberern - der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“.
Diese Landschaft gilt als bahnbrechend für die russische Kunst. Niemand vor Sawrasow hatte die Natur mit solch realistischer „Traurigkeit“ dargestellt. Graue Birken, Frühlingsüberschwemmungen, eine kleine Kirche - die Zeitgenossen glaubten, der Künstler habe die Seele Russlands gemalt. Um das Bild zu kaufen, reiste Pawel Tretjakow eigens in die Stadt Jaroslawl, wo Sawrassow arbeitete.
Kuindschi gilt als wahrer Meister was den Umgang mit dem Licht auf seinen Werken betrifft. In diesem Gemälde überwiegt das Grün, und der Künstler spielt mit dem Kontrast von Sonnenflecken und Schattentiefe.
Die Tretjakow-Galerie beherbergt mehrere Werke von Russlands wichtigstem Folklorekünstler. Die Idee zu „Aljonuschka“ hatte Wasnezow schon lange: Einmal sah er an einem Teich auf dem Gut Abramzewo eine einfache Bäuerin, und so entstand das Sujet des Gemäldes.
Eines der berühmtesten Werke von Kramskoi zeigt eine junge Frau in einem offenen Wagen auf dem Newski-Prospekt in St. Petersburg. Kunsthistoriker streiten bis heute darüber, wer dem Künstler Modell gesessen hat.
Die vielfigurige Komposition dieses großen Gemäldes stellt ein historisches Ereignis dar: Zur Strafe für ihre Weigerung, die Reform der russisch-orthodoxen Kirche anzunehmen, wird eine Adelige in Ketten in ein Kloster gebracht, während sie der Menschenmenge das altgläubige Kreuzzeichen mit zwei Fingern zeigt. Tretjakow kaufte Surikows Werk auf einer Ausstellung. Die 3 x 5,8 Meter große Leinwand nimmt einen besonderen Platz in der Galerie ein.
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