Wunderschönen bis atemberaubend: Das ultimative Ranking der Moskauer Metrostationen

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Das Moskauer U-Bahn-Netz ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Dieses Ranking führt Sie zu den 20 interessantesten Stationen und deren Geschichten!

20 Worobjowy Gory (rote Linie)

Diese Station wurde 1959 auf einer Brücke über den Fluss Moskwa gebaut – es war die erste Station ihrer Art in Russland. Mit einer Länge von 284 ist Worobjowy Gory noch immer die längste Station der Moskauer Metro.

Seit 2010 wird die Station gelegentlich als Ausstellungsfläche genutzt. Unter anderem werden der Öffentlichkeit Kunstwerke aus Porzellan, Puppen und historische Kostüme präsentiert. Worobjowy Gory ist der perfekte Ort, um den Blick auf den Fluss Moskwa zu genießen.

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19 Spartak (lila Linie)

1975 war sie unter einem geplanten Flugfeld angelegt worden, doch dann wurden beide Projekte eingefroren. Erst am 27. August 2014 eröffnete diese Station – dank der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, für die die nahe gelegene Otkrytie-Arena gebaut wurde, das neue Stadion des FC Spartak. Die Station ist übrigens mit den rot-weißen Vereinsfarben verziert.

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18 Dynamo

Benannt wurde die Station nach dem damals größten Stadion Moskaus, das 1928 in konstruktivistischer Tradition erbaut wurde.

Der Sport war einer der Leitmotive der sowjetischen Propaganda-Kunst. Auch beim Dekor der Metro-Station Dynamo kam dieses zum Einsatz. Der überirdische Pavillon der Station ist neoklassisch gehalten, in Anlehnung an die Kunst des antiken Griechenlands, die Heimat der Olympischen Spiele: Korinthische Marmorsäulen schmücken Friese und Basreliefs, die sportliche Wettkämpfe darstellen.

Im Vergleich dazu mutet der unterirdische Bereich fast schon asketisch an: Sieben Arten von Marmor wurden in der Station verbaut, geschmückt von Porzellanmedaillons mit Sportlerportraits.

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17 Ochotny Rjad (rote Linie)

Eröffnet im Jahr 1935, war Ochotny Rjad damals die größte U-Bahnstation der Welt. Die Station wurde im Laufe ihrer Geschichte viermal umbenannt: 1955 in Kaganowitsch, zwei Jahre später zurück in Ochotny Rjad, 1961 in Prospekt Marxa und 1990 schließlich wieder in Ochotny Rjad.

Bekannt ist Ochotny Rjad auch als das „Herz der Moskauer Metro“, da die Station unmittelbar an den Roten Platz und das Bolschoi-Theater angrenzt.

16 WDNCh (orangene Linie)

Diese Station bringt Sie zu dem berühmten Allsowjetischen Ausstellungsgeländes der Errungenschaften der Volkswirtschaft (WDNCh), eines der größten Messegelände der Welt. Zu Sowjetzeiten wurden hier die erfolgreichsten industriellen, technischen und landwirtschaftlichen Errungenschaften aller sowjetischen Republiken präsentiert. Heute ist das WDNCh ein beliebter Ausflugs- und Erlebnispark.

Trotz ihres Namens ist die Station bescheiden eingerichtet. Vor dem Eingang zur Station sieht man ein riesiges modernes Bild aus dem Jahr 1997. Im Stil der berühmten blau-weißen Gschel-Keramik zeigt es einen Moskauer Markt aus dem 19. Jahrhundert.

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15 Arbatskaja (blaue Linie)

Die Station ist die zweitlängste Moskaus, nur übertroffen von der Station Worobjowy Gory. Ihr Boden besteht aus mehrfarbigem Granit, der herausstechende Teppichmuster formt. Die Pfeiler sind mit Keramikblumen verziert, die Leuchter der Station aus vergoldeter Bronze gefertigt. Eine Legende der Stadt besagt, dass die Station aufgrund ihrer Nähe zum Gebäude des Generalstabs schnell in einen Bunker für dessen Angestellte umfunktioniert werden könne.

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14 Awiamotornaja (gelbe Linie)

Die Dekoration der Station ist dem Flugzeugbau gewidmet. Die Metallskulptur zeigt Ikarus, den berühmten Helden der griechischen Mythologie, der aufsteigende Luftströme zum Aufstieg nutzt. Das Dach der Halle ziert eine dekorative Kuppel, die in Gold anodisiert wurde.

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13  Tretjakowskaja (gelbe Linie)

Die Station ist nach der weltberühmten nahegelegenen Tretjakow-Galerie benannt. Die Architektur der zwei Hallen der Tretjakowskaja unterscheidet sich voneinander, weil sie zu unterschiedlichen Zeiten erbaut wurden. Die Pylone und Wände der im Januar 1971 eröffneten Südhalle sind mit grauem Marmor verziert. Die Wände der Nordhalle, die 15 Jahre später, im Januar 1986, eröffnet wurde, sind mit rosa Marmor, Bronzereliefs russischer Künstler, Bildhauer und Ikonenmaler dekoriert.

12 Zwetnoj Bulwar (graue Linie)

Das ist die nächstgelegene Station zum ältesten Moskauer Zirkus am Zwetnoj-Bulwar. Die Station greift das Zirkusthema auf. In der Unterführung zum Beispiel kann man eine riesige farbenfrohe Glasmalerei mit dem Titel "Zirkusartisten" sehen.

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11 Park Pobedy (blaue Linie)

Diese zurückhaltende und doch elegante Station führt zum Park Pobedy, einer der größten Gedenkstätten der Welt. Das Design der Station erinnert an die Gedenkstätte und symbolisiert die großen Siege Russlands: jenen im Vaterländischen Krieg gegen Napoleon 1812 und jenen im Zweiten Weltkrieg gegen Hitler.

Die südlichen und nördlichen Hallen der Station unterscheiden sich dabei in Farbe und Dekoration, um an die beiden bedeutenden militärischen Siege zu erinnern, ähneln sich aber doch in ihrem Stil.

10  Park Kultury (Ringline)

Bei der Gestaltung dieser Station, die zur Krim-Brücke und dem berühmten Gorki-Park herausführt, sind fünf Arten von Marmor - von hellgrau bis schwarz gestreift  -, Empire-Kronleuchter und Marmor-Reliefs verwendet worden. Die Reliefs zeigen verschiedene Freizeitaktivitäten des typischen Sowjetbürgers. Diesen konnte und sollte man dann im Gorki-Park nachgehen: von Flugzeugmodellbau über Tanzen und Fußball bis hin zu Tennis.

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9 Slawjanski Bulwar (blaue Linie)

Diese moderne Station wurde erst 2008 eröffnet und erfüllt dennoch den hohen ästhetischen Anspruch, den ältere und bekanntere Stationen der Moskauer Metro gesetzt haben.

Inspiriert von Arbeiten des berühmten französischen Architekten Hector Guimard, gibt es am Slawjanski Bulwar traditionelle Elemente der Pariser U-Bahn zu bestaunen: Bäume, Äste und Blätter aus Metall säumen die Hallen.

8 Ploschtschad Rewoljuzii (blaue Linie)

Ploschtschad Rewoljuzii ist die wohl spektakulärste Station der pompösen Moskauer Metro. 76 Bronzestatuen von sowjetischen Soldaten, Revolutionären, Bauern, Matrosen, Arbeitern, Ingenieuren, Studenten und vielen anderen Bevölkerungsgruppen zieren ihre Hallen. Um die Statuen in die engen Bögen platzieren zu können, stellen sie alle sitzende oder kniende Menschen dar – eine Tatsache, die der Station Kritik einbrachte. Dennoch gefielen Stalin die Statuen und sie wurden von ihm persönlich als gut befunden.

7 Taganskaja (Ringlinie)

Mittelalterliche Architektur ist hier das wichtigste Thema der Stationsgestaltung: Die Deckenbögen erinnern an die Kreuzgewölbe der europäischen Gotik oder die russischen Bojaren-Häuser des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Säulen sind aufwändig mit Majolika-Keramik-Wandbildern gestaltet, als ob sie gerade aus der Werkstatt des berühmten Florentiner Bildhauers des 16. Jahrhunderts, Andrea della Robbia, entnommen worden wären. Aber statt Madonnen sind da Helden der Sowjetischen Armee in die Aureole der siegreichen Fahnen und Bajonette mit Gold und Silber gemeißelt: Seeleute, Panzersoldaten, Piloten und andere Militärs.

6 Nowokusnezkaja (grüne Linie)

Es ist eine der prächtigsten Stationen, die während des Zweiten Weltkriegs gebaut wurden.

Entlang der Bahnsteige wurden hier riesige Sitzbänke aus Marmor mit Armlehnen im Stil der Renaissance aufgestellt. Über ihnen prangen Bronzemedaillons mit Flaggen, Schildern, Gewehren und Portraits berühmter russischer Feldherren, von Alexander Newski über Suworow bis Kutusow.

Im Zentrum schmücken sechs Mosaike mit Alltagsmotiven aus dem Leben der Sowjetbürger die Halle. Die dominierende Farbe ist blau: eine Simulation des Himmels unter meterdicken Erdschichten.

5 Kijewskaja (Ringlinie)

Sie wurde unter persönlicher Aufsicht von KPdSU-Generalsekretär Nikita Chruschtschow gebaut. Chruschtschow soll die elegante Dekoration seiner Heimat der Ukraine gewidmet haben. Nach der Eröffnung der Station erklärte er der Ausschweifung in Kunst und Architektur den "Krieg" und brach damit mit dem Stalinschen Prunkbauten-Stil. Dadurch sicherte Chruschtschow "seiner" Station den unvergänglichen Ruhm eines "unterirdischen Palasts". Dieser ist mit Marmor und Granit dekoriert, die Säulen zieren 18 Mosaik-Wandbilder, nach Florentiner Tradition von einem Ramenrelief gesäumt. Die Wandbilder erzählen die Geschichte der russisch-ukrainischen Beziehungen seit 1654, als die Kosaken sich dem Russischen Zaren unterordneten, bis zur Oktoberrevolution 1917.

4 Teatralnaja (grüne Linie)

Ihr Ausgang führt direkt zu Bolschoi- und Malyi-Theater, auf den Roten Platz und zum Kreml. Die Pylonen und das Zentralgewölbe mit rautenartiger Kassettendecke sind hier mit Marmor beschlagen, der Boden ist schachbrettartig mit schwarzem und gelbem Granit ausgelegt.

Als Dekor wurden Basreliefs aus Porzellan gewählt, deren Thema Tanz, Gesang und Musik der Sowjetvölker ist. Abgebildet sind darauf allerdings nur Menschen in Nationaltrachten Georgiens, Armeniens, Kasachstans, der Ukraine, aus Belarus und Russland.

3 Majakowskaja (grüne Linie)

Die Station gilt unter vielen Künstlern und Architekten als eine der schönsten, nicht nur in Moskau, sondern auf der ganzen Welt – ein Meisterwerk des Art déco.

Statt schwerer Pylonen zieren schlanke Säulen aus Flugzeugstahl den Eingangsbereich, die das Gefühl einer großen Säulenhalle erwecken. Ihnen ebenbürtig sind die zahlreichen, im Scheinwerferlicht funkelnden Mosaike, entworfen von Alexander Dejneka. 34 Mosaike sind es heute in der Hallenkuppel. Ihr Thema: der Alltag des Sowjetlandes. Dazu passen die Sujets „Zwei Flugzeuge“, „Weizenernte“ und „Ein Luftschiff über dem Spasskaja-Turm“.

2 Nowoslobodskaja (Ringlinie)

Mit ihren riesigen Buntglasfenstern ist dies die wohl festliche Station der Moskauer Metro. Die 32 Bilder wurden in Lettland aus Kirchengläsern hergestellt. Auf den sechs Buntglasfenster sieht man Vertreter verschiedener Berufe: Architekten, Bauern und Künstler; die anderen zeigen Ornamente und Kreml-Sterne.

1 Komsomolskaja (Ringlinie)

Diese Station wurde als Tor nach Moskau angelegt: Sie befindet sich unter den drei größten Bahnhöfen der Stadt - dem Leningrader, Jaroslawler und Kasaner Bahnhof. Darum ist auch hier der ausladende Stil der Stalin-Zeit mit seinen prunkvollen Kronleuchtern, Marmor-Arkaden und monumentalen Mosaiken nicht zu übersehen. Heute sind hier noch acht solche Mosaik-Wandbilder zu sehen, die berühmte Recken, Feldherren und den Revolutionsführer Wladimir Lenin dabei zeigen, wie er eine Rede auf dem roten Platz hält.

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