Erst seit 2015 ist dieser einzigartige russische Region ein staatlich geschützter Nationalpark: Bikin in der Region Sichote-Alin. Die urwüchsigen Auenwälder im Tal des gleichnamigen Flusses Bikin, der oft auch als "Russischer Amazonas" gezeichnet wird, zeichnet sich durch reiche Artenvielfalt von Pflanzen, Vögeln und Rehen aus. Sie sind die Heimat des Amur-Tigers, von Himalaya- und Braunbären, der Blakiston-Fischeule, Seitenschuppensäger, Mandarinente und weiteren 15 bedrohten Tierarten. Nun hat auch die UNESCO den Wert dieses grünen Paradieses erkannt und ihm den Status eines Unesco-Weltnaturerbes zuerkannt: Am 2. Juli 2018 erklärte das Welterbekomitee den Bikin-Nationalpark zum Teil des bereits bestehenden UNESCO-Weltnaturerbes Zentrales Sichote-Alin.
"Bikin hat eine große Bedeutung für mich seit meiner ersten Expedition 1983. Zusammen mit Udege haben wir einen langen Weg zurückgelegt, um das letzte unberührte Massiv der Ussurij-Taiga vor Holzfällern und Goldgräbern zu schützen.“
So erinnert sich der russische Ökologe Juri Darman vom WWF Russland in der Pressemitteilung der Organisation anlässlich der Unesco-Welterbe-Statusvergabe.
Das relativ schwache Wildschutzgebiet und sogenannte „Gebiet der traditionellen Naturnutzung“ konnten das Gebiet nicht ausreichend schützen, so Darman.
„Wenn wir den Bikin-Nationalpark im Jahr 2015 nicht eingerichtet hätten, wäre dieses Gebiet niemals zum UNESCO-Welterbe geworden. Die internationale Anerkennung des Wertes des Bikin-Flusstals - wir nennen es "der russische Amazonas" - wird die Einrichtung einer Pufferzone um den Nationalpark erleichtern und neue Investitionen für den Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur anziehen, auch um die traditionelle Naturnutzung der indigenen Völker zu erhalten.“
Ussuriland in der russischen Fernost-Region Sichote-Alin: Urwüchsige Auenwälder im Tal des Flusses Bikin ("Russischer Amazonas").
Konstantin Mikhailov/Russian Look/Global Look PressDie Wälder am oberen und mittleren Lauf des Bikin-Flusses sind die letzten noch verbliebenen Überbleibsel der eurasischen Urwälder. Es ist das womöglich einzige große Becken, in dem noch nie Bäume gefällt wurden.
Der Bikin-Nationalpark-Direktor Alexej Kudrjawzee beschreibt die Besonderheiten seines grünen Schützlings:
"Die Schaffung des Parks war ein kolossaler Schritt zur Erhaltung der Bikin-Umgebung und eine gute Sache für die lokalen Stämme Udege und Nanai. Alle Fragen des Alltags wie Jagen oder Angeln, Tourismus oder soziale Entwicklung werden vom Rat der indigenen Völker diskutiert, der unter der Verwaltung des Parks aktiv ist und später zu Gesprächen mit einheimischen Jägern und Dorfbewohnern hinzugezogen wird. Die Parks stellten Arbeitsplätze für fast 70 Ureinwohner. Wir können ohne Übertreibung sagen, dass der Park dem Stammesleben einen neuen Impuls gegeben hat.“
Der neue UNESCO-Status bestätige die Aktivisten und Einheimischen in diesen Bemühungen.
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