Fünf Gründe, warum Sie unbedingt in den Nordkaukasus reisen sollten

Legion Media
Es ist eine der vielfältigsten Regionen Russlands und wird von Touristen dennoch meist links liegen gelassen. Wir sagen Ihnen, warum sich die Reise in den Nordkaukasus lohnt.

1. Die Quellen von Pjatigorsk 

Unser erstes Highlight sind die Thermalbäder an den Hängen am Rande von Pjatigorsk in Stawropolski Krai, dem Verwaltungszentrum des Nordkaukasus.

Diese heißen Quellen sind eine der größten Attraktionen der ganzen Region. Sie sind für jedermann frei zugänglich.*

Die Einheimischen haben frühzeitig das heilende Potenzial des Flusses erkannt und eine Reihe terrassenförmig angeordneter Becken gebaut, oft mit einfachen Materialien wie Sandsäcken.

Die Pools bieten ein bis drei Personen Platz, wenn denn noch einer frei sein sollte. Denn obwohl es viele Pools gibt, ist es dort häufig überfüllt. Zu jeder Tageszeit finden sich hier junge Menschen, Senioren oder Familien ein, um zu entspannen und die Aussicht zu genießen.

Die höher gelegenen Pools sind natürlich besonders beliebt. In den unteren Becken ist vielleicht Wasser enthalten, in dem schon einmal jemand gesessen hat. 

*Da es keine Aufsicht in den Thermalbädern gibt, sind Sie selbst für Ihre Sicherheit verantwortlich. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie unsicher sind, ob Sie einen längeren Aufenthalt in heißem Wasser genießen können. 

2. Das Herz Tschetscheniens, Grosny

Zu sagen, dass die Republik Tschetschenien auf eine bewegte Geschichte voller Unruhen zurückblicken kann, wäre eine Untertreibung. In der Region gab es in den 1990er und frühen 2000er Jahren zwei Kriege und einige Aufstände. Doch langsam kehrt der Tourismus zurück. Immer mehr Russen, aber auch Ausländer, wollen die Natur und Kultur der Gegend kennen lernen und erleben. 

Eines der interessantesten Symbole für die Geschichte und die Widersprüche der Republik ist die Moschee im Zentrum der Hauptstadt Grosny, das „Herz Tschetscheniens“. Offiziell heißt sie Achmat-Kadyrow-Moschee (zu Ehren des Vaters von Ramsan Kadyrow, des aktuellen Führers der Republik). Im Inneren der Moschee finden bis zu 10 000 Menschen Platz. 

Die Architektur verbindet antikes Design mit zurückhaltender Moderne und steht für die Rolle Tschetscheniens als Bindeglied zwischen der islamischen und der slawischen Welt. 

Mit dem Bau einer neuen und noch größeren Moschee etwas außerhalb von Grosny wollte die Regierung sich selbst übertreffen. Sie ist nach dem Propheten Muhammad benannt und kann 100 000 Gläubige stehend aufnehmen. 

>>> Ausflug nach Grosny: Sieben Dinge, die Sie über Tschetschenien wissen sollten

3. Die Höhen des Elbrus, Republik Kabardino-Balkarien 

Der Elbrus: Er ist Europas höchster Berg und ist einer der sieben höchsten Berge der Welt. Auf dem Berg verläuft die kaukasische Grenze, die den Übergang von Europa zu Asien markiert… 

Russia Beyond hat bereits einmal einen Ratgeber für Touren zum Elbrus zusammengestellt, den Sie hier finden. 

Das Highlight ist nicht der Berg selbst, sondern sind die vielen Seilbahnen, die es den Touristen ermöglichen, ohne ins Schwitzen zu kommen, den Gipfel zu erreichen. Die Elbrus-Seilbahn überwindet in kurzer Zeit einen beachtlichen Höhenunterschied. Es gibt mehrere Umsteigepunkte. Der Berg ist zu hoch, als dass die Seilbahn bis zur höchsten Station, der „Mir”, russisch sowohl für „Welt“ als auch „Frieden”, durchfahren könnte. 

Auf dem Gipfel können Sie die frische Bergluft atmen. Hier liegt auch im Sommer immer Schnee. Genießen Sie die großartige Aussicht von einem der höchsten Berge der Welt. Eine andere skurrile Attraktion sind die von örtlichen Guides geführten Trekkingtouren. Erobern Sie den Gipfel in Windeseile, überholen Sie Ihre Mitreisenden und erleben Sie die Kraft des Berges. 

4. Stadt der Toten, Dargaws

Der vielleicht abgelegenste Ort auf dieser Liste, Dargaws (in der Republik Nordossetien-Alanien) ist nicht über die Autobahn zu erreichen. Aber die etwas komplizierte Anfahrt lohnt sich. Die Siedlung Dargaws hat nicht zwar viel zu bieten, doch die Nekropole am Stadtrand zeugt auf merkwürdige und erschreckende Weise von der langen Geschichte der Region (die lange Zeit zur Nachbarrepublik Inguschetien gehörte). 

Die Grabstätten sind wie Häuser gestaltet. Die Gegend wirkt verlassen und unheimlich. Das älteste Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es sieht aus wie eine kleine Stadt, daher auch der Name „Stadt der Toten”.

Touristen verirren sich hier zu keiner Jahreszeit in Massen hin. Doch wer hierherkommt, kann zwischen den Grabstätten spazieren gehen und den Legenden lauschen oder mehr über den Aberglauben in der Region erfahren. Zum Beispiel sollen die Brunnen vor den Grabstätten die Möglichkeit bieten, herauszufinden, ob die Seele des Verstorbenen bereits im Himmel ist. Werfen Sie eine Münze in den Brunnen. Wenn Sie hören, wie Sie auf einem Stein aufschlägt, ist das ein gutes Zeichen. 

>>> Wo in Russland liegt die gruselige „Stadt der Toten“? (BILDER)

5. Festung Naryn-Kala, Derbent

Derbent, die zweitgrößte Stadt in der Republik Dagestan, nimmt für sich in Anspruch, die älteste Stadt Russlands zu sein. Es gibt Zeichen, die darauf hinweisen, dass hier bereits vor über fünftausend Jahren Menschen siedelten.

Ein Highlight der Region ist der von den Persern im 6. Jahrhundert errichtete Festungskomplex Naryn-Kala. Er steht symbolhaft für die ganze Region, die über Jahrhunderte hinweg Invasionen, religiöse Bekehrungsversuche, wechselnde Grenzen und geopolitische Veränderungen erlebt hat. Die Festung steht für die Beständigkeit im fortwährenden Wandel. 

>>> Wo Allah zu hören war: Acht Fakten über die älteste russische Stadt Derbent

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