Sieben malerische Landhäuser berühmter russischer Schriftsteller (FOTOS)

Spasskoje-Lutowiowo

Spasskoje-Lutowiowo

Legion Media
Russen lieben es, aus der Stadt in ihre Datschas und Landhäuser zu fliehen. Schriftsteller sind da keine Ausnahme. Die frische Landluft hat viele literarische Meisterwerke inspiriert. Diese Datschas sind heute Museen.

1 Boris Pasternaks Datscha in Peredelkino (Region Moskau)

Peredelkino bei Moskau ist im Wesentlichen ein Schriftstellerdorf. Die Siedlung wurde angeblich auf Initiative von Maxim Gorki gegründet, nachdem er Stalin von seinen Erfahrungen mit Auslandsaufenthalten erzählt hatte. Zu Sowjetzeiten ließen sich hier viele Schriftsteller nieder: Zum Beispiel Kornej Tschukowski, Jewgeni Jewtuschenko, Bulat Okudschawa und andere.

Aber der berühmteste Bewohner war Boris Pasternak, der sich 1939 in diesem Holzhaus niederließ. Hier schrieb er Gedichte, übersetzte Literatur und arbeitete an seinem berühmtesten Meisterwerk, dem Roman „Doktor Schiwago“. Von hier aus erfuhr der Schriftsteller 1958, dass er den Nobelpreis für Literatur erhalten hatte. Diese Auszeichnung musste Pasternak jedoch unter großem Druck der sowjetischen Parteiführung ablehnen. 1960 starb er hier, in Peredelkino, nach zweijähriger Hetzjagd gegen ihn wegen der Auszeichnung und der Veröffentlichung des Romans im Ausland.

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2 Anton Tschechows Datschas (Region Moskau und die Krim)

Während seines kurzen Lebens gelang es Tschechow, in mehreren Städten zu leben. Was Sommerhäuser angeht, so hatte er mindestens drei davon.

Tschechow lebte nur sieben Jahre in Melichowo bei Moskau, schrieb dort aber mehr als 40 Werke, darunter die Kurzgeschichte „Krankenzimmer Nr. 6”, die Stücke „Die Möwe” und „Onkel Wanja”. Außerdem eröffnete der Schriftsteller als praktizierender Arzt auf seinem Landgut eine Ambulanz und behandelte die einheimischen Bauern kostenlos. 

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„Weiße Datscha“

1898 kaufte Tschechow ein Haus auf der Krim in der Nähe von Jalta. Zu diesem Zeitpunkt litt er an Tuberkulose und brauchte die heilende Luft. In der „Weißen Datscha“ (wie Tschechow es nannte) schrieb er die Stücke „Drei Schwestern“ und „Der Kirschgarten“ sowie die Erzählung „Die Dame mit dem Hündchen“.

Gursuf

Dort auf der Krim, im Ferienort Gursuf, hatte er eine weitere, geheime Datscha, die er 1899 kaufte. Es war ein Zufluchtsort vor den zahlreichen Verehrerinnen und Verehrer, die ihn suchten.

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3 Alexander Puschkins Landgüter

In der Region Pskow gibt es zu Ehren des großen Dichters ein ganzes Naturschutzgebiet namens Puschkin-Berge. Mit Puschkin und seinen literarischen Werken sind dort drei Landgüter verbunden.

Michailowskoje

Er besuchte von Zeit zu Zeit das Familiengut Michailowskoje und verbrachte dort die Jahre 1824-1826 als Strafe für seine freigeistigen Verse im internen Exil. Hier begann Puschkin seinen Versroman „Eugen Onegin“, inspiriert von den umgebenden Landschaften, sowie einige seiner beliebtesten Gedichte zu schreiben.

Boldino

Eines seiner weiteren Güter befindet sich in der Region Nischni Nowgorod. Auch in Boldino war der Dichter zu Hause gesperrt, allerdings nicht aus politischen Gründen, sondern wegen eines Cholera-Ausbruchs. Puschkins „Boldino-Herbst“ von 1830 gilt als seine fruchtbarste Zeit. Hier vollendete er Eugen Onegin und schrieb „Die Geschichten des verstorbenen Iwan Petrowitsch Belkin“, „Kleine Tragödien“ und mehr als 30 Gedichte.

4 Leo Tolstois Anwesen Jasnaja Poljana (Region Tula)

Der vielleicht berühmteste literarische Landgut Russlands, Jasnaja Poljana, ist mit der Biografie von Leo Tolstoi verbunden. Hier wurde der Schriftsteller geboren, verbrachte den größten Teil seines Lebens, schrieb „Krieg und Frieden“, „Anna Karenina“ und andere wichtige Werke. Hier ist er begraben. Tolstoi richtete auf dem Gut eine Schule für Bauernkinder ein. Früher strömten viele Tolstois Verehrer hierher, um den großen Mann leibhaftig zu sehen. Jasnaja Poljana ist bis heute ein Touristenmagnet.

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5 Iwan Turgenjews Landgut Spasskoje-Lutowinowo (Region Orjol)

Turgenjew lebte hauptsächlich im Ausland, verbrachte jedoch den Sommer normalerweise auf dem Familiengut Spasskoje-Lutowinowo in der Nähe der Stadt Orjol. Turgenjew ist der wichtigste Chronist des russischen Gutslebens – alle seine Hauptromane spielen auf Landgütern. In Spasskoje-Lutowinowo arbeitete er an den Romanen „Väter und Söhne“, „Das Adelsnest“ und andere.

6 Das Haus von Sergei Jessenin in Konstantinowo (Region Rjasan)

Russlands größter Dichter bäuerlicher Herkunft wurde in Konstantinowo in einer einfachen Dorfhütte mit herrlichem Blick auf die steilen Ufer des Flusses Oka und die goldenen Kuppeln der Kasaner Kirche geboren. Die lokalen Landschaften – Birken und goldene Roggenfelder – inspirierten seine patriotischen Gedichte. 

7 Anwesen von Alexander Blok in Schachmatowo (Region Moskau)

Der prominenteste Dichter des Silberzeitalters verbrachte von 1881 bis 1916 jeden Sommer auf dem Anwesen seines Großvaters außerhalb von Moskau. Hier spazierte er durch den riesigen Garten, studierte Pflanzen und schrieb, inspiriert von Natur, seine ersten Gedichte. Das benachbarte Anwesen war die Heimat des großen Chemikers Dmitri Mendelejew, dessen Tochter Ljuba Bloks Frau wurde.

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