Wussten Sie, dass in Deutschland ein Weltrekord für die Herstellung von Soljanka aufgestellt wurde? Im November 2019 kochte Andrè Domke, Küchenchef in einem Restaurant an der Ostseeküste, 268 Liter Soljanka (eng) mit Kabeljau.
Können die Deutschen überhaupt Soljanka kochen? Sie können es nicht nur, sie betrachten Soljanka sogar als Teil der heimischen Küche!
Die berühmte russische Suppe gilt im Osten Deutschlands als kulinarische Spezialität. In den Nachkriegsjahren, als Deutschland geteilt wurde, erschien sie auf den Speisekarten der Restaurants. Wie kam das?
Die traditionelle deutsche Küche verwendet häufig geräucherte Zutaten, die auch in einer Soljanka enthalten sind. So fügt sich die Suppe perfekt in den gewohnten Geschmack ein. Sogar Angela Merkel nennt Soljanka, Letscho (ein Gemüsegericht) und Schaschlik ihre Leibgerichte.
Dennoch unterscheiden sich russische und deutsche Soljanka. In Deutschland können der Suppe Senf, Kapern, Letscho aus der Dose und Zitronensaft zugesetzt werden. Es gibt auch eine „bayerische Version“ mit Rindernieren.
Rezept:
Wenn Sie in einem deutschen Geschäft auf eine Packung Russisch Brot stoßen, werden Sie sehr überrascht sein, was sich darin befindet: Kekse in Form von Buchstaben.
Viele Russen haben wahrscheinlich in ihrer Kindheit Alphabet-Kekse gegessen. Der Konditor Ferdinand Friedrich Wilhelm Hanke soll die Idee im 19. Jahrhundert nach Deutschland gebracht haben. Er studierte in St. Petersburg, wo er zum ersten Mal Gebäck in Form von Buchstaben gesehen hat. Später eröffnete er eine Bäckerei in Dresden. Deutsche Kekse haben natürlich die Form lateinischer Buchstaben.
Eine leicht modifizierte Version eines der weltweit beliebtesten russischen Gerichte hielt unter dem Namen Korv Stroganoff Einzug in die schwedische Küche. Anstelle von Rindfleisch enthält es jedoch Schwein und dazu Tomatenmark, Sahne, Zwiebeln und Senf.
Während zu Boeuf Stroganoff in Russland üblicherweise Buchweizen oder Kartoffelpüree serviert werden, essen die Schweden zu ihrer Variante Reis oder Nudeln.
Rezept:
Diese exklusive russische Pastete wird in der französischen Küche Coulibiac genannt. Küchenchef Auguste Escoffier, der in den 1870er Jahren in Nizza arbeitete, brachte das Rezept nach Frankreich, ebenso wie den „Russischen Service“, das Servieren von Platten. Er prägte auch den Begriff „Haute Cuisine“.
Einmal hatte er russische Seeleute zu Gast, die Heimweh hatten. Er bereitete für Sie Kulebjaka zu. Das Gericht kam nicht nur bei den russischen Gästen gut an, sondern wurde ein Hit im ganzen Land.
Sogar US-Köchin Julia Child beschrieb Lachs-Kulebjaka in ihrem Kochbuch als ein französisches Gericht. In Russland wird Kulebjaka normalerweise mit verschiedenen Füllungen zubereitet. In Frankreich ist vor allem Coulibiac de saumon, eine Variante mit Lachs, beliebt. Dazu kommen Reis, gekochte Eier und Kräuter. Serviert wird es als Strudel.
Rezept:
Dieses Gericht ist in Russland als Fleisch nach französischer Art und in Frankreich als Veau Orloff (Orloff-Kalbsbraten) bekannt. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Graf Alexei Orloffs französischem Koch Urbain Dubois kreiert.
Das Rezept - Kalbfleisch mit Kartoffeln, Pilzen und Käse, überbacken mit Béchamelsauce- ist auf der ganzen Welt bekannt.
In Russland ist eine einfache Variation mit Schweinefleisch, Zwiebeln, Tomaten, Käse und natürlich Mayonnaise weit verbreitet.
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