Ausländer, die sich um Russland verdient gemacht haben

Russia Beyond (Photo: Library of Congress; Legion Media; Sputnik; ilbusca/Getty Images)
Sie brachten ihrer neuen Heimat nicht nur auf dem Schlachtfeld Ruhm ein und bereicherten die Kultur, sondern schafften es hier auch häufig bis an die Spitze der Macht.

Deutsche

Die Zahl der Deutschen, die in russische Dienste traten, war stets enorm. Eine große Rolle spielten dafür die geografische Nähe der deutschen Fürstentümer und die Einverleibung der baltischen Gebiete mit ihrer deutschsprachigen Bevölkerung im Jahr 1721 in das Russische Reich als Folge des Großen Nordischen Krieges gegen Schweden. Die Deutschen in Russland betätigten sich vor allem in der Kriegs- und Staatspolitik. Mehr darüber, wie es dazu kam, können Sie hier und hier lesen.

Schotten

Die Schotten zog es immer wieder nach Russland, da sie in ihrer Heimat von den verhassten Engländern unterdrückt wurden. Gleichzeitig boten sich schottischen Auswanderern in Moskau oft große Chancen, glänzende Karrieren und finanzieller Wohlstand. Einige schafften es sogar, enge Vertraute und Freunde der Zaren zu werden und eine bestimmte Rolle bei der Gründung des russischen Reiches zu spielen. Über sie können Sie hier lesen.

Engländer

Im Vergleich zu ihren nördlichen Nachbarn waren die Engländer nicht so versessen darauf, in russische Dienste zu treten. Zu Hause hatten sie ebenfalls gute Aussichten auf Erfolg. Dennoch hinterließen einige Bewohner des „nebelverhangenen Albions“ einen tiefen Eindruck in der russischen Geschichte. So schuf der Londoner Maler George Dawe eine Galerie mit Porträts von mehr als dreihundert Generälen der russischen Armee, die 1812 gegen Napoleon kämpften, während einer der Leiter des britischen Geheimdienstes, Kim Philby, zum berühmtesten sowjetischen Agenten des Westens wurde. Über sie können Sie hier lesen.

Franzosen

Die Französische Revolution von 1789 führte dazu, dass Zehntausende von Gegnern der neuen Ordnung über die ganze Welt versprengt wurden. Viele von ihnen ließen sich in Russland nieder, wo sie sich anwerben ließen und während der Napoleonischen Kriege sogar in der russischen Armee gegen ihre ehemaligen Landsleute kämpften. Die Geschichte wiederholte sich anderthalb Jahrhunderte später, als französische Piloten, die gezwungen waren, ihre von Deutschland besetzte Heimat zu verlassen, in der Sowjetunion landeten und den Sowjets halfen, den gemeinsamen Feind zu besiegen. Lesen Sie mehr über sie in unserem Dossier.

Spanier

Zu den Spaniern in russischen Diensten gehörten der Gründer von Odessa Don José de Ribas und der spanische Thronanwärter Jaime de Borbón, Herzog von Madrid und Anjou. Viele Bewohner der iberischen Halbinsel fanden nach der Niederlage der Republik im Bürgerkrieg (1936-1939) Zuflucht in der Sowjetunion. Ihre militärischen Erfahrungen kamen der Roten Armee zugute, als 1941 der Zweite Weltkrieg auch die UdSSR erfasste. Lesen Sie hier mehr über diese außergewöhnlichen Persönlichkeiten.

Portugiesen

Jahrhundertelang war der Kontakt zwischen Russland und Portugal, die an verschiedenen Enden Europas liegen, sehr begrenzt. Die Zahl der Portugiesen, die in den Dienst der Zaren traten, lässt sich an einer Hand abzählen. Dennoch gab es unter ihnen so interessante Persönlichkeiten wie den Generaladjutanten António Manuel de Vieira / Anton Manuilowitsch Devier, einen Mitarbeiter von Zar Peter I. und einen der einflussreichsten Staatsmänner im Russland des frühen 18. Jahrhunderts. Lesen Sie mehr über ihn in unserem Dossier.

Italiener

Im Gegensatz zu ihren nördlichen Nachbarn reisten die Italiener hauptsächlich ins ferne Russland, um dort Kultur und Kunst zu schaffen. Die Schönheit der Mariä-Entschlafens-Kathedrale im Moskauer Kreml oder die vielen Paläste in St. Petersburg und seinen Vororten sind das Verdienst von Architekten von der Apennin-Halbinsel. Lesen Sie hier, wie die Architekten Aristotele Fioravanti, Bartolomeo Rastrelli und Carlo Rossi sowie der Komponist Giuseppe Sarti in der russischen Kultur gewirkt haben.

Schweizer

Der wohl berühmteste Schweizer in russischen Diensten war der Generalleutnant Baron Antoine-Henri Jomini. Kurioserweise hatte er vor seiner Versetzung in den Reihen von Napoleons Armee aktiv gegen die zaristischen Armeen gekämpft. Wie es dazu kam, dass Jomini zu einem der wichtigsten Militärexperten des Russischen Reichs wurde (und auch über das Schicksal einiger anderer bemerkenswerter Schweizer in Russland), lesen Sie hier.

Polen

Die Beziehungen zwischen den beiden slawischen Nationen waren schon immer angespannt. Während viele Polen ihr Leben dem Kampf gegen Russland widmeten, sind anderen das Russische Reich und seine Menschen sehr ans Herz gewachsen. Lesen Sie hier über das interessante Schicksal des Wissenschaftlers und Industriellen Michał Jankowski, der sich im Fernen Osten des Reiches niederließ, sowie über so berühmte sowjetische Persönlichkeiten polnischer Herkunft wie den Gründer der russischen Geheimpolizei Feliks Dzierżyński und Marschall Konstantin Rokossowski.

Serben

Das russische und das serbische Volk sind sich seit jeher durch Blut, Glauben und Geist nahe, und so ist es nicht verwunderlich, dass die Serben, die sich in Russland niederlassen wollten, hier willkommen waren. In ihrem brüderlichen Land fanden die Serben Schutz vor der Unterdrückung durch Türken und Österreicher, und sie bezahlten dafür mit treuen Diensten. Lesen Sie hier über den Verbündeten von Peter I., den Kaufmann und Geheimagenten Sava Vladislavitsch Ragusinski, den talentierten Erfinder Ognislav Kostovic und den Kommandeur der Roten Armee Aleksa Dundić.

Amerikaner

John Paul Jones, der „Der Vater der amerikanischen Marine“, der Journalist John Reed, der auf dem Roten Platz nahe der Kremlmauer begraben ist, und Joseph Beyrle, ein Mitglied der 101. Luftlandedivision der US-Armee, der die einmalige Gelegenheit hatte, in den Reihen der Sowjetunion gegen die Deutschen zu kämpfen, leisteten zu verschiedenen Zeiten treue Dienste in Russland und der Sowjetunion. Lesen Sie über diese kuriosen Persönlichkeiten (und nicht nur sie) in unserer Auswahl.

Niederländer

Als Zar Peter I. im späten 17. Jahrhundert den Aufbau einer russischen Flotte in Angriff nahm, wusste er genau, an wen er sich wenden musste. Als geborene Seeleute und Schiffsbauer halfen die Niederländer dem zukünftigen Zaren, diese schwierige Aufgabe zu meistern. Und als Kapitäne machten sie die russische Flotte mit ihren Siegen in Seeschlachten wiederholt berühmt. Lesen Sie hier mehr darüber.

Skandinavier

Es gibt kaum eine Person in Russland, die der Name des Wladimir Dal, des berühmten Erforschers der russischen Folklore und der (mündlichen, nicht-literarischen) Volkssprache, unbekannt ist. Das Ergebnis der langjährigen Arbeit des Sohnes eines dänischen Arztes, der sich in Russland niedergelassen hatte, war die Veröffentlichung des von ihm verfassten „Erläuternden Wörterbuchs der großrussischen Sprache“, das einen umfassenden Einblick in das Leben und die Lebensweise der russischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert bietet. Lesen Sie über Dal, aber auch über den dänischen Entdecker Vitus Bering, den norwegischen Admiral Cornelius Cruys und den schwedischen General Edvard Ferdinand Adlerberg (den Zar Nikolaus I. „wie einen Bruder“ liebte).

Balten

Der Anschluss der drei baltischen Republiken an die Sowjetunion im Sommer 1940 wurde von den Bewohnern dieser Länder mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Neben vehementen Gegnern des Beitritts Lettlands, Estlands und Litauens zum ersten „sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat“ der Welt gab es auch solche, die die kommunistischen Ideale teilten und sich offen über das Geschehen freuten. Lesen Sie in unserem Dossier über die Balten, die zu Helden der Sowjetunion und Volkskünstlern der UdSSR wurden.   

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