Buchtipp: Professor Brumfield über die Architekturgeschichte des russischen Nordens

Kultur
IGOR ROSIN
Der US-amerikanische Professor und regelmäßige Russia-Beyond-Autor William Brumfield hat im russischen Tscherepowez sein neuestes Buch über den russischen Norden vorgestellt.

Nach sieben verschiedenen Büchern über Architektur und Kultur in der Wologda-Region hat sich der bekannte US-amerikanische Russlandforscher William Brumfield nun der Architektur der nordwesrussischen Stadt Tscherepowez zugewandt. 

Brumfield beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit der russischen Kultur und vor allem orthodoxen Sakralbauten. Dafür reist und fotografiert er überall in Russland. Besonders angetan haben es ihm die Bilder des Chemikers Sergej Prokudin-Gorskij, der Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Farbbilder der russischen Provinzen anfertigte. Die Ansichten wiederholt der Professor, um Damals und Heute dann vergleichen zu können.

Brumfields neues Buch "Tscherepowez: Das architektonische Erbe der Region Tscherepowez" beinhaltet über 200 Bilder, die der Autor im Laufe seiner jahrzehntelangen Untersuchungen und Reisen in der Gegend sammelte.

Die Stadt Tscherepowez kann sich glücklich schätzen, dass es sein ursprüngliches Antlitz auch im Zweiten Weltkrieg nicht verlor. So stehen am Scheksna-Fluss historische und neue Bauten Seite an Seite. 

"Unter den russischen Provinzen sticht Tscherepowez durch eine Besonderheit hervor - hier sehen wir die spezielle Architektur des 19. Jahrhunderts direkt neben Abbildern sowjetischer Baustile und Stadtplanung", betonte Brumfield bei der Präsentation seines Buches in Tscherepowez.

Das zweisprachige Buch (englisch und russisch) beinhaltet zunächst einen Überblick über die Geschichte der Region Tscherepowez und wendet sich dann der Stadtarchitektur zu. Natürlich geht es darin auch im Innen- und Außenansichten der zahlreichen Kirchen der Stadt. Ein weiteres Kapitel ist dem traumhaften Galskoj-Landhaus direkt an der Scheksna gewidmet. 

Der zweite Teil des Buches widmet sich dann dem kulturellen Erbe der anliegenden Dörfer.