Nicht nur Schurken: Hollywoods Weltall-Filme, die „gute“ Russen zeigen

Lifestyle
BORIS JEGOROW
In vielen internationalen Produktionen werden Russen üblicherweise als Schurken dargestellt. In Filmen über die Raumfahrt ist das nicht immer der Fall. Vielleicht hat das etwas mit der bleibenden Erinnerung an Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltall, der überall auf der Welt verehrt wird, zu tun.

Fjodor Orloff im Film “12 to the Moon” (1960)

In diesem Science-Fiction Film unternimmt ein internationales Raumfahrtkommando die erste bemannte Landung auf dem Mond, auf dem es eine mysteriöse Zivilisation an Bewohnern entdeckt. Einer der Besatzungsmitglieder ist der sowjetische Kosmonaut Dr. Fjodor Orloff, dargestellt von Tom Conway. Überraschenderweise wird er inmitten des Kalten Krieges in einem amerikanischen Film als ein guter Russe dargestellt. Als der französische Astronaut Etienne Martel, ein geheimer Kommunist, die Möglichkeit hat, die USA mit einer außerirdischen Waffe zu vernichten, weigert sich Orloff nicht nur, ihn zu unterstützen, sondern stellt sich ihm aktiv entgegen.

Die Besatzung der sowjetischen Raumsonde in “Man lebt nur zweimal” (1967)

James Bond wird nach Japan entsandt, nachdem ein amerikanisches und ein sowjetisches Raumschiff im All vermisst werden. Angesichts der Spannungen im Kalten Krieg verdächtigt jede der beiden Seiten die jeweils andere. Bald jedoch stellt sich heraus, dass Blofeld, der Kopf von SPECTRE, das Ganze inszeniert hat. Die mysteriöse Organisation arbeitet für eine nicht näher genannte asiatische Macht, die versucht, die Spannungen zwischen Moskau und Washington anzuheizen.

Die sowjetische Besatzung Leonow im Film „2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ (1984)

Eine sowjetisch-amerikanische Expedition ist im sowjetischen Leonow-Raumschiff auf dem Weg zum Jupiter um ein verschwundenes Discovery-Raumschiff ausfindig zu machen. Die Gruppe findet die Discovery im All schwebend. In der Zwischenzeit haben sich die Spannungen zwischen der Sowjetunion und den USA weiter zugespitzt und den amerikanischen Astronauten wird angeordnet, das Leonow-Raumschiff zu verlassen, in die Discovery umzusteigen und die Kommunikation mit den Sowjets einzustellen. Angesichts einer nahenden gefährlichen Naturkatastrophe begreifen die beiden Besatzungen, dass sie sich nur retten können, wenn sie zusammenarbeiten und ihre Differenzen beiseitelegen.  

Lew Andropow in „Armageddon – Das jüngste Gericht“ (1998)

Der russische Kosmonaut Lew Andropow, dargestellt vom schwedischen Schauspieler Peter Stormare, wird in dem Film allen gängigen Stereotypen folgend portraitiert. Er ist ständig betrunken und mit einer Uschanka, einer Pelzmütze mit Ohrenklappen, bekleidet. Oberst Andropow befiehlt die überalterte und zerfallende Weltraumstation Mir, seine entschlossenen Handlungen retten die gesamte Besatzung und ermöglichen eine Fortsetzung der Mission.    

>>>Zum Gedenken an die Mir: Neun Fakten über die Legende

Michail Tultschinski in “Deep Impact” (1998)

Michail Tultschinski, dargestellt vom sowjetischen Schauspieler Alexander Balujew, ist ein Mitglied der russisch-amerikanischen Besatzung in der Raumfähre Messiah, deren Aufgabe es ist, einen Kometen zu zerstören, der die Erde bedroht. Die Umstände wollen es so, dass die einzige Möglichkeit, die Aufgabe zu erfüllen, darin besteht, das Raumschiff, mit dem mit den Sprengköpfen beladenen Bug zuerst, in den Berg zu rammen. Dabei kommt Tultschinski, wie alle anderen Besatzungsmitglieder auch, ums Leben, rettet jedoch die Menschheit.

Andrei Blok und Katja Petrowna in „Europa Report“ (2013)

Es handelt sich um die erste bemannte Expedition zur Europa, einer der vier Monde des Jupiters. Doch anstelle einer Forschungsmission, wandelt sich die Reise bald zu einem Überlebenskampf, als die Teilnehmer von einer unbekannten Kreatur gejagt werden. Den russischen Kosmonauten Andrei Blok verkörpert der schwedische Schauspieler Michael Nyqvist. Die Kosmonautin Katja Petrowna wird von der polnisch-amerikanischen Schauspielerin Karolina Wydra dargestellt.

Jekaterina Golowkina in “Life” (2017)

Jekaterina Golowkina - dargestellt von der russisch-weißrussischen Schauspielerin Olga Dyhowitschnaja – leitet die ISS-Besatzung. Diese bringt zwar die unbemannte Pilgrim 7-Raumsonde, die auf dem Weg vom Mars zurück zur Erde ist, auf, bemerkt jedoch zunächst nicht, dass dieser Mehrzellen - Organismus tödlich ist und nicht nur die Besatzung bedroht, sondern die gesamte Erde.

>>>Neun Hollywood-Schauspieler, die erfolgreich Russen dargestellt haben