Frühlingsputz
Russische Datschas sind für gewöhnlich Landhäuser, die keine Heizung haben und meist nur im Sommer genutzt werden. In den ersten warmen Tagen, für gewöhnlich im Mai, zieht es die Russen daher wieder aufs Land, um die „Datschasaison zu eröffnen“.
Oft verbringen sie in ihrem Landhaus das ganze Wochenende oder die langen Frühlingsferien. Statt zu grillen sind sie jedoch zunächst einmal damit beschäftigt, das Haus zu reinigen und die toten Fliegen, die sich den Winter über auf der Datscha angesammelt haben, zu beseitigen.
Feldarbeit
Wenn das Haus sauber und bereit ist, seine Türen für die Gäste zu öffnen, wird es höchste Zeit für Gartenarbeit!
Natürlich sind die Russen nicht mehr so besessen wie früher, in ihrem Garten Gemüse anzupflanzen, als es schwer war, an frisches Obst und Gemüse zu kommen. Heute, im Zeitalter voller Supermarktregale pflanzen die meisten russischen Frauen auf ihrer Datscha Blumen an.
Das heißt jedoch bei weitem nicht, dass Sie sich entspannen und vor der Mitarbeit drücken können. Einer muss schließlich die mit Erde oder Wasser gefüllten Eimer tragen und das Unkraut jäten.
Russisch grillen
Auf russische Art und Weise zu grillen erfordert viel Vorbereitung. Sie müssen zunächst beim Fleischkauf im Laden darauf achten, das beste Stück auszuwählen und nicht über den Tisch gezogen zu werden. Anschließend müssen Sie es in Stücke schneiden und marinieren. (Erfahren Sie hier, wie das geht.)
Als nächstes machen Sie im Mangal Feuer. Wenn es genug durch ist, stecken Sie das Fleisch auf Spieße oder legen es direkt auf den Rost. Passen Sie auf, dass es nicht anbrennt und bitten Sie Ihre ungeduldigen, nach dem Fleisch fragenden Gäste, um Geduld.
Nach dem Grillen müssen Sie noch das Geschirr spülen und den Grill reinigen. Machen Sie sich darauf gefasst, dass es auf einer Datscha meistens kein heißes Wasser gibt. Einweggeschirr könnte also eine gute, zeitsparende Alternativlösung sein.
>>>Grillen wie die Russen: So schmeißen Sie eine zünftige Schaschlik-Party
Sind Sie sicher, dass Sie sich ausruhen möchten?
Sobald Sie mit dem Aufräumen fertig und dabei sind, Ihren Cocktail oder Ihr kaltes Bier zu trinken und einen Liegestuhl zu holen, kommen wahrscheinlich schon Ihre Verwandten mit der Bitte, Ihnen zu helfen, das Herbstlaub vom Vorjahr aufzuräumen, den Abfall zu verbrennen oder etwas zu reparieren, auf Sie zu. Auf einer Datscha gibt immer viel zu tun! Selbst wenn niemand nach Ihrer Hilfe fragt, werden Sie sich schuldig fühlen, allen anderen beim Arbeiten zuzusehen.
„Möchtest du Beeren pflücken?“ ist zum Beispiel einer der Sätze, die Sie noch zu hören bekommen könnten und der vielmehr eine Aufforderung, als eine Frage darstellt. Sollten Sie ihn mit „nein“ beantworten, folgt prompt die Anmerkung: „Und wozu pflanze ich das alles an, wenn es niemand isst?“ In der Tat, wozu?
Zu Gast
Wie Sie sehen, können Sie auf einer Datscha sich nur als Gast entspannen, die Sonne genießen und ungeduldig nachfragen, wie lange Sie auf Ihren Schaschlik warten müssen, während die gekochten Kartoffeln kalt werden! Die Mutter Ihres Freundes oder Ihrer Freundin wird Ihnen währenddessen ein Getränk bringen und Ihren Sohn auf den Feldern arbeiten lassen. Schließlich schickt man Sie mit einer Einkaufstüte voller frischer Lebensmittel in die Stadt zurück, die Ihre Kollegen vor Neid erblassen lässt, sollten Sie am Montag im Büro zum Mittagessen den hausgemachten Schaschlik in der Mikrowelle aufwärmen.