Wie ein neuer Spielfilm Keanu Reeves nach Russland brachte

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KSENIA SUBATSCHJOWA
Bei den Dreharbeiten zum neuen Spielfilm „Sibiria“ aus 2018 stattete der Hollywoodstar Keanu Reeves Sankt Petersburg einen Überraschungsbesuch ab und las sogar einige russische Klassiker.

Mit seinen 54 Jahren ist Keanu Reeves wohl einer der geheimnisvollsten Hollywoodstars – er überrascht seine Fans auf der ganzen Welt immer wieder, indem er selbstgeschriebene Gedichte veröffentlicht, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt und wiederholt unerwartete Schauspielrollen annimmt.

Ende September hatten Keanus russische Fans endlich die Gelegenheit, seinen in Russland spielenden romantischen Thriller zu sehen – „Siberia“ (Sibirien). Er spielt den amerikanischen Diamantenhändler Lucas Hill, der in einer aussichtslosen Situation zu sein scheint. Er verliebt sich in die lokale Café-Besitzerin Katja und fühlt sich sowohl der Liebesbeziehung als auch seinen zweifelhaften Machenschaften zunehmend verbunden.

Während der Film aus Kostengründen hauptsächlich in Kanada gedreht wurde, kamen die Produzenten im Frühjahr 2017 für einige Außenaufnahmen nach Russland. Keanus plötzliches Auftauchen auf den Straßen von Sankt Petersburg überraschte (eng) unweigerlich die sozialen Medien.

In einem Interview mit russischen Medien sagte der Schauspieler, dass Sibirien als Kulisse für den Film gewählt wurde, weil es „einer der rätselhaftesten und geheimnisvollsten Orte der Erde“ sei. Außerdem ist ein wesentlicher Teil der Dialoge im Film auf Russisch, sodass er sogar „Hamlet“ auf Russisch gelesen und seinen Wortschatz erweitert hat.

Jetzt, wo die Dreharbeiten abgeschlossen sind, hat Keanu offenbart, dass diese Rolle ihm geholfen hat, seine Sprachkenntnisse zu verbessern, seine Aussprache aber immer noch verbesserungswürdig ist. „Ich versuche momentan, mir die Aussprache begreiflich zu machen. Russisch klingt wunderschön, musikalisch und hat viele Intonationen und semantische Laute“, sagte (rus) er im September und fügte hinzu, dass er zudem einfache russische Klassiker und Theaterstücke liest. „Tolstoi habe ich leider noch nicht gemeistert.“

Er gab auch zu, dass das Erlernen von Russisch einer der erfreulichsten Aspekte des Films war. „Ich denke, die Sprache öffnet die Tür zu einer Kultur. Man kann sich Lieder anhören, die Stimmen… Es handelt sich um keinen politischen Film und als wir das Projekt starteten, war der Zeitgeist nicht ganz so, wie er heute ist. Ich denke, „Siberia“ widmet sich mehr den Aspekten der Familie, der Oligarchen und der kriminellen Unterwelt“, sagte er.

Obwohl es in dem Film um die kriminelle Unterwelt geht, handelt der Film in erster Linie von Russland, argumentiert Reeves. „Ich verbinde Russland hauptsächlich mit moralischer Stärke. Für euch ist dies die Norm“, sagte er gegenüber der russischen Presse. „Im wahren Leben sind Russen jedoch nicht so hart, wie Spielfilme es beispielsweise gerne porträtieren. Als wir zum Beispiel auf den Straßen von Sankt Petersburg drehten, waren die Leute sehr schüchtern, wenn es darum ging, um ein Autogramm zu bitten. Sie versuchten stets, mich nicht zu stören. Das war sehr freundlich von ihnen.”

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