71 Tote und ein Glückspilz: Was nach 24 Stunden über den Flugzeugabsturz bei Moskau bekannt ist

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RUSSIA BEYOND
Am Sonntagnachmittag ist im Kreis Ramenskoje, rund 80 Kilometer von Moskau entfernt, ein Passagierflugzeug vom Typ AN-148 abgestürzt. An Bord der Maschine der Saratov Airlines waren 71 Menschen, darunter sechs Crewmitglieder. Der hohe Schnee erschwert die Bergungs- und Ermittlungsarbeiten. Russia Beyond hat für Sie zusammengetragen, was 24 Stunden nach der Tragödie bekannt ist.

Wie kam es zum Absturz kurz nach dem Start?

Vier Minuten nach seinem Start vom Moskauer Flughafen Domodedowo stürzte am 11. Februar ein Passagierlinienflugzeug der Saratov Airlines mit dem Ziel Orsk im südrussischen Gebiet Orenburg noch über dem Moskauer Gebiet, Kreis Ramenskoje, etwa 80 Kilometer vor den Toren der russischen Hauptstadt, ab. An Bord befanden sich 65 Fluggäste und 6 Crew-Mitglieder. Am Abend des Absturztages wurden keine Anzeichen auf Überlebende im Gebiet der Aufprallstelle gefunden. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit sind alle 71 Menschen an Bord ums Leben gekommen.

Wenige Minuten nach dem Start verschwand der Flieger plötzlich von den Radaren, die Funkverbindung zu den Dispatchern am Boden brach ab. Wiederum wenige Minuten später prallte die Antonow-148-Maschine, teils in Einzelteilen, auf ein schneebedecktes Feld in der Nähe des Dorfes Argunowo. Laut der Flight-tracking-Seite „Flightradar24“ begann die AN-148 vier Minuten nach dem Start plötzlich zu sinken.

Zu den möglichen Absturzursachen wird derweil noch ermittelt. „Der Pilot hat keinerlei Zwischenfälle gemeldet“, hieß es vom Flughafenpersonal. Eine erste Vermutung, der Flieger sei mit einem Hubschrauber der Russischen Post kollidiert, hat sich als falsch erwiesen. Zwar wurden zwischen den Wrackteilen zahlreiche Briefe gefunden, jedoch keinerlei Helikopterteilt. Die Russische Post teilte mit, sie besitze keine Hubschrauber.

Mehrere russische Piloten teilten dann in den Medien mit, dass verschiedene Ursachen zu so einem abrupten Absturz führen könnten: technische Fehler, menschliches Versagen, auch ein Terroranschlag.

Auch die Wetterbedingungen am Sonntagnachmittag werden überprüft - ebenso wie die möglicherweise nicht ausreichende Enteisung der Maschine am Flughafen. Laut dem Online-Flugplan der russishcen Suchmaschine Yandex verspätete sich am Sonntag der Abflug von 30 Flügen von Moskauer Flughäfen, 14 wurden ganz gestrichen. Jeweils 11 davon verzögerten sich bzw. wurden abgesagt am Flughafen Domodedowo. 

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte nach Bekanntwerden des Absturzes sofort eine Dienstreise nach Sotschi ab, um möglicherweise die umgehend eingesetzte Untersuchungskommission der Regierung und des Verkehrsministers Maxim Sokolow begleiten zu können.

Fast-Fluggast aus Sotschi feiert nun doppelten Geburtstag

Maxim Kolomejzew wohnt in Sotschi und wollte seinen nahenden Geburtstag gern in seiner Heimatstadt Orsk feiern. Dafür hatte sich sogar ein neues Auto bestellt, dass er dann vor Ort auch gleich abholen wollte. Zunächst hieß es vom Autowerk, der Neuwagen sei am 10. Februar fertig. Darum wollte Kolomejzew am 11. Februar fliegen. Als er dann jedoch die kurzfristige Nachricht erhielt, dass sich die Auslieferung des Autos um eine Woche verzögere, buchte er kurzfristig auch seinen Flug um. Als seine Freunde in Orsk, die am dortigen Flughafen auf ihn warteten, dann doch noch erreichten und ihm von dem Absturz erzählten, glaubte er erst seinen Ohren nicht.

„Ich sollte eigentlich heute mit diesem Flugzeug zu meinem Geburtstag nach Orsk fliegen. Im letzten Moment schlampte das Autohaus und ich verschob den Flug um eine Woche. 10.000 Rubel für den Tausch verloren, dafür mein Leben behalten“, schreibt er dann in seinem Profil in dem russischen Netzwerk VKontakte.

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