Sechs Tipps, damit Sie unbesorgt zur Fußball-WM 2018 reisen können

Reise
JEKATERINA SINELSCHTSCHIKOWA
Sie fahren diesen Sommer zur Fußballweltmeisterschaft nach Russland, machen sich aber Sorgen, was Sie dort erwartet? Russia Beyond erzählt es Ihnen.

Russen sprechen kein Englisch

Es stimmt, Englisch ist in Russland weniger verbreitet als in Westeuropa. Dennoch wird wahrscheinlich jeder, auf den Sie angewiesen sind, wie beispielsweise der U-Bahn-Ticket-Verkäufer, der Hotelangestellte und der Restaurantkellner, zumindest ein paar Sätze Englisch sprechen können. In den Galerien, Museen und Zoos stehen alle notwendigen Informationen auf Englisch zur Verfügung. Selbst jene Russen, die kein Englisch sprechen, werden Wörter wie „Bier“, „Hotel“ und „Bus“ trotzdem verstehen, da fast jeder Englischunterricht in der Schule hatte. Russen kommunizieren im Prinzip gerne und werden versuchen mit Ihnen zu reden. Klappt das nicht, werden sie versuchen, es mit Hand- und Körpergesten zu tun.

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Dennoch ist es eine gute Idee, die Google-Übersetzer-App für die russische Sprache herunterzuladen und die Kenntnisse des kyrillischen Alphabets aufzufrischen. Russisch hat viele Wörter aus europäischen Sprachen übernommen, sie klingen also ungefähr gleich. Sobald Sie wissen, dass zum Beispiel C ein S, P ein R, У ein U und Л ein L ist, werden Sie feststellen, dass СТОП und ТУАЛЕТ für Haltestelle und Toilette stehen.

Skrupellose Taxifahrer

Seien Sie gewarnt: Als Ausländer werden Taxifahrer versuchen, Sie auszunehmen. Haben Sie also folgende Regeln im Kopf: Nehmen Sie am Flughafen ein Taxi an der dafür vorgesehenen Haltestelle  „Taxi/Такси“. Nehmen Sie sich kein Taxi von der Straße und fahren Sie nicht mit einem inoffiziellen Fahrer, der sich in der Ankunftshalle herumtreibt. Es ist besser und einfacher „Uber“, „Gett“ oder „Yandex.Taxi“ zu benutzen. Einige Taxifahrer werden so tun, als ob sie kein Wechselgeld hätten oder haben wirklich keins dabei. In dieser Situation würde ein russischer Fahrgast darauf bestehen, bei dem nächsten Geschäft anzuhalten, um Geld zu wechseln. Was machen Sie jedoch, wenn Sie kein Russisch sprechen? Versuchen Sie immer einen kleinen Betrag, zum Beispiel 100 Rubel oder weniger, bei sich zu haben und denken Sie daran, dass es kein Muss ist, dem Fahrer Trinkgeld zu geben, obwohl er sich vermutlich auch nicht beschweren wird, wenn Sie es tun.

Hohe Kosten für die Unterkunft

Während der Weltmeisterschaft werden einige Hotels und Privatleute in den großen Städten ihre Zimmer zu Wucherpreisen anbieten, die ins Unendliche gehen und auch möglicherweise mehr Buchungen annehmen, als sie sollten. Sie können das Problem der Überbuchung vermeiden, indem Sie mehrere Plätze im Voraus reservieren. Wenn Sie ein Hotel bei der Ankunft nicht aufnimmt, haben Sie immer noch einen Plan B in der Tasche. Halten Sie sich sicherheitshalber an die Liste der Hotels, die auf der offiziellen Webseite der FIFA zu finden ist, um nicht auf Betrüger hereinzufallen. Eine andere Möglichkeit ist, sich die Unterkünfte in den nahegelegenen Städten anzusehen. Diese können zwar ein bis zwei Stunden mit dem Auto oder dem Zug entfernt liegen, dafür im Preis günstiger sein, wie beispielsweise das Arzamas, das zwei Stunden von Saransk entfernt liegt und ein Doppelzimmer für 1 000 bis 2 000 Rubel, also für etwa 15 bis 30 Euro pro Nacht anbietet.

Was auch immer Sie tun, suchen Sie nicht spontan mit einem Russen, den Sie nicht kennen, nach einer Wohnung vor Ort. Selbst dann nicht, wenn der Fremde eine freundlich wirkende Babuschka ist.

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Bin ich dort sicher?

Sicherheit gehört zu den wichtigsten Aufgaben des Gastgebers der Fußball-Weltmeisterschaft und Russland wird alles tun, um diese zu gewährleisten. Selbst Freundschaftsspiele in Moskau werden von gut ausgebildeten Sicherheitsbeamten auf dem kompletten Weg von der U-Bahn-Station bis zum Stadion überwacht. Touristische Viertel werden also im Allgemeinen sehr sicher sein. Nichtsdestotrotz gibt es gegen Taschendiebe oder rivalisierende Fans keine Immunität. Unser Rat ist daher, nicht auf Provokationen zu reagieren und bestimmte Personen zu meiden. Lesen Sie sich dazu unseren Leitfaden für russische Fußballfans durch. Der gesunde Menschenverstand ist gefragt: Seien Sie einfach vorsichtig, sprechen Sie nicht mit zwielichtigen Personen, halten Sie sich nicht in den Randgebieten der jeweiligen Stadt auf und achten Sie darauf, welche Themen Sie ansprechen, wenn Sie erstmals auf Russen treffen.

Russen sind Kommunisten und kommen nur mit Gleichgesinnten aus

Russland ist seit einiger Zeit kein kommunistisches Land mehr. Ob Sie es glauben oder nicht, die Russen trinken gerne Kaffee von Starbucks, schauen sich YouTube-Videos an, reisen ins Ausland und unterhalten sich gerne mit Ausländern. Sie werden darüber hinaus gerne gewillt sein, Ihre Kenntnisse zu erweitern, indem Sie Ihnen russische Schimpfwörter beibringen oder erklären, wie man richtig Wodka trinkt und was unter Pelmeni zu verstehen ist. Selbst wenn jemand ein T-Shirt mit der Aufschrift „CCCP“, also „UdSSR“, trägt, heißt das noch lange nichts. Sowjetischer Kitsch ist kein Zeichen von Kommunismus, sondern gehört mittlerweile zum kommerziellen Mainstream. Wenn Sie wollten, können Sie auch so ein T-Shirt tragen. Kein Problem.

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Verrückte Fahrer

Das Armaturenbrett-Filmmaterial könnte Sie zu dem Gedanken verleiten, dass alle russischen Fahrer verrückt oder selbstmordgefährdet sind. YouTube ist voll von Videos, in denen russische Fahrer in allen möglichen Fahrsituationen zu sehen sind.

Die Wirklichkeit ist jedoch nicht ganz so düster. Die Russen zeichnen einfach nur alles, wirklich alles auf, was auf der Straße passiert. Es gibt also viel Material zur Auswahl.

Andere Transportmöglichkeiten sind Carsharing und Mitfahrgelegenheiten auf „BeepCar“ oder „BlaBlaCar“, vorausgesetzt, dass Sie etwas Russisch sprechen, da es derzeit keine englischsprachigen Versionen von ihnen gibt.

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