Die bunten Türme des Kremls von Ismailowo scheinen direkt einem russischen Märchen entsprungen zu sein. Er ist ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen. Hierher kommen die Leute, um Lokalkolorit zu erleben, Souvenirs zu kaufen und einen Hauch des alten Russlands zu atmen. Der Ismailowo Markt, von den Einheimischen auch Ismailowo-Vernissage genannt, ist eine unerschöpfliche Schatztruhe von Kuriositäten.
Der eigentliche Markt liegt hinter den dicken Mauern der Festung. Das exotische Drumherum ist Köder für die Touristen und beschert einigen wohl auch die größte Enttäuschung: Viele glauben, dass der Kreml von Ismailowo ein perfekt restauriertes historisches Gebäude sei, tatsächlich ist er erst 2001 als Erholungszentrum nach Vorlagen aus dem 14. bis 17. Jahrhundert erbaut worden.
Es gibt mehr als ein Dutzend kleine Museen in der Nähe, alle im Umfeld des Kremls oder in den Türmen und Nebengebäuden. Am nächsten zum Haupteingang gelegen ist das Museum für russischen Wodka, inklusive Verköstigung natürlich. Dort sind über 1 000 Wodka-Sorten, Wodka-Rezepturen seit dem 18. Jahrhundert, Werbeplakate, Flaschen und alles rund um das sogenannte russische Nationalgetränk ausgestellt. Ein anderer interaktiver Ort ist das Museum russischer Spielzeuge. Es hat eine Werkstatt, in der man selbst Puppen oder Dymkowo-Spielzeug, handbemalte Figuren aus Ton, Heu oder sogar Teig, basteln kann. Es lohnt sich, einen Blick auf einen Lageplan des Kremls zu werfen, um all die Museen der Anlage zu entdecken.
Diese hölzerne orthodoxe Kirche ist ein gutes Beispiel für russische Architektur des 17. Jahrhunderts. Doch genau wie der Kreml, ist auch dieses Gebäude nur ein Nachbau aus dem Jahr 2000. Es ist dennoch die größte Holzkirche Moskaus und beherbergt die Reliquien von Petrus und Fevronia, den Schutzheiligen der Liebenden.
Kolomenskaja Pastila
Ruslan Kriwobok/SputnikAuf dem Hauptplatz kann man „Pastila aus Kolomna” kaufen. In einem Süßwarenladen gibt es Pasteten und handgemachte Pastila (Fruchtkonfekt) nach Rezepten aus dem 17. Jahrhundert. Die Restaurants hier bieten hauptsächlich russische Küche an. Zu Braten und Geflügelgerichten sollten Sie Met probieren, russischen Kwas und Pfannkuchen mit verschiedenen Füllungen.
Die Waren liegen in Kartons auf Stühlen oder einfach auf dem Fußboden und alles erinnert an einen großen türkischen oder ägyptischen Basar. Der größte russische Flohmarkt beginnt am Haupteingang des Kremls und setzt sich in endlosen Reihen fort.
Hier finden sie alles: Kunsthandwerk, Schals aus Pawlowski Possad, Keramik, Bernstein, Trachten und Militäruniformen.
Überall werden Antiquitäten angeboten: von Silberwaren aus dem 18. Jahrhundert bis zu antiken Möbeln. Mit ein wenig Glück entdeckt man Angebote wie einen silbernen Untersetzer aus der Zarenzeit für 130 Euro. Freilich wird es schwer sein, die Echtheit festzustellen, wenn man nicht gerade ein Experte für Antiquitäten ist.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die meisten Waren hier Nachbildungen sind. Der Ismailowo Markt ist voller chinesischer Massenware, die als russische Handarbeit verkauft wird. Es gibt zum Beispiel eine Menge Porzellan, angeblich von der Leningrader Porzellan Manufaktur oder aus Osteuropa. Diese sollten eine Kennzeichnung haben, wenn sie echt sind. Fehlt diese, sollten bei Ihnen die Alarmglocken angehen.
Wenn sie etwas Echtes haben wollen, sollten Sie die hintersten Ecken des Marktes aufsuchen, wohin sich nur selten ein Tourist verirrt. Stellen Sie viele Fragen, bevor Sie kaufen. Die meisten Händler sprechen ein wenig Englisch.
Der Markt liegt im Osten Moskaus, ein wenig abgelegener als die bekannten Sehenswürdigkeiten. Von der Stadtmitte aus fahren Sie zwanzig Minuten bis zur Station Partisanskaja (dunkelblaue Linie). Von dort aus sind es noch zehn Minuten Fußweg bis zum Ismailowo Markt.
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