5 russische Thronfolger, die aufgrund ihrer kaiserlichen Abstammung starben

Fjodor, Iwan, Alexej - die unglücklichen Erben des russischen Throns...

Fjodor, Iwan, Alexej - die unglücklichen Erben des russischen Throns...

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Diese Nachkommen russischer Regenten hatten keine Zeit, um wirklich zu regieren, fielen aber dennoch anhaltenden Machtkämpfen zum Opfer.

1. Dmitri Iwanowitsch, genannt „der Enkel“, Enkel von Iwan III. (1483-1509)

Dmitry der Enkel, wie er auf einer orthodoxen Stickerei seiner Mutter Elena abgebildet ist.

Zu seinen Lebzeiten war Dmitrij der Thronfolger des Großfürstentums Moskau, starb jedoch im Gefängnis. Dmitri Iwanowitsch wurde im Jahr 1483 geboren. Er war ein Sohn Iwans des Jüngeren, eines Kronprinzen von Moskau, und Enkel Iwans III. In die russische Geschichte ging er als Dmitri Wnuk ein, wörtlich Dmitrij der Enkel.

Im Jahr 1490 erkrankte sein Vater Iwan Iwanowitsch der Junge, der damalige Thronfolger des Großfürstentums Moskau, plötzlich. Ein aus Venedig hinzugezogener ausländischer Arzt versprach bei seinem Leben, den Thronfolger zu heilen, scheiterte jedoch und wurde von Iwan III. hingerichtet, während Iwan der Junge schließlich verstarb. Acht Jahre später, im Jahr 1498, wurde Dmitri Iwanowitsch von seinem Großvater Iwan III. als präsumtiver (mutmaßlicher) Erbe eingesetzt.

Iwan III. hatte jedoch noch weitere Kinder aus seiner zweiten Ehe mit Zoe (Sofia) Palaiologa. Ihr ältester Sohn Wassili Iwanowitsch war der Onkel des Thronfolgers Dmitri Iwanowitsch und vier Jahre älter als dieser. Im Jahr 1502 gelang es Wassili Iwanowitsch, Mitregent seines Vaters zu werden, und er wurde zum Großfürsten von Moskau und Wladimir [einem weiteren bedeutenden russischen Herrschersitz zu dieser Zeit] und ganz Russland gekrönt.

Als Iwan III. 1505 starb, wurde Wassili faktisch zum Zaren und steckte den unglücklichen Dmitri Iwanowitsch ins Gefängnis, wo er 1509 im Alter von nur 25 Jahren starb. Wir wissen nichts über sein Leben. Das einzige Bild von Dmitri Iwanowitsch ist auf einer Stickerei erhalten, die angeblich von seiner Mutter angefertigt wurde.

2. Fjodor Godunow (1589-1605)

Fjodor Godunow.

Fjodor war der Sohn von Boris Godunow. Boris war der Bruder von Zarin Irina, der Frau von Zar Fjodor Iwanowitsch, dem Sohn von Iwan dem Schrecklichen. Zar Fjodor war nicht sonderlich in die Politik und den Regierungsprozess eingebunden, während Boris Godunow faktisch der Regent des Staates war. Nachdem Fjodor Iwanowitsch 1598 gestorben war, ernannte der russische Semski Sobor (die Ständeversammlung) Boris zum nächsten Zaren.

Schon als kleiner Junge wurde Fjodor wie eine königliche Person behandelt, und als sein Vater 1598 Zar wurde, nahm er an der Krönungszeremonie teil. Im Alter von neun Jahren besaß Fjodor bereits sein persönliches Staatssiegel. Der Junge erhielt eine gute Ausbildung und nahm an den staatlichen Zeremonien und Verhandlungen teil.

Boris Godunow beobachtet seinen Sohn Fedor beim Lernen. Ein Bild aus dem 19. Jahrhundert.

Im April 1605 starb Boris Godunow plötzlich, mitten im Krieg - der sogenannte falsche Dmitrij I. (der sich als Sohn Iwan des Schrecklichen ausgab) wollte mit Hilfe polnischer Verbündeter Moskau einnehmen. Während der Zeit der Wirren tauchten in Russland mehrere falsche Zaren auf, die behaupteten, Dmitri von Uglitsch zu sein, ein junger Sohn Iwans IV. des Schrecklichen, der 1591 in jungen Jahren gestorben war.

Der 16-jährige Fjodor bestieg tatsächlich den Thron, vermochte aber seiner Rolle als Zar nicht gerecht zu werden. Er war noch nicht zum Zaren gekrönt, als er im Juni 1605 im Kreml verhaftet wurde - während der falsche Dmitrij I. als „wahrer“ Zar das politische Geschäft aufnahm. Wahrscheinlich am selben Tag wurde Fjodor Godunow zusammen mit seiner Mutter Maria Godunowa in Moskau ermordet.

3. Iwan Dmitrijewitsch, der Sohn des falschen Dmitri II. (1610-1613)

Marina Mniszech und ihr Sohn Ivan, dargestellt von Leon Jan Vychulkovsky, einem polnischen Künstler aus dem 19.

1608 heiratete ein weiterer angeblicher Zar, der falsche Dmitri II., öffentlich die polnische Adelige Marina Mniszech, die Frau des falschen Dmitrij I., des vorherigen Schein-Zaren. Obwohl der falsche Dmitri I. offensichtlich ermordet worden und seine Leiche auf dem Roten Platz zur Schau gestellt war, erkannte Marina ihren wie durch ein Wunder geretteten Ehemann. Sie alle wollten nur zu gern als Moskauer Herrscher auftreten.

Der falsche Dmitri II. wurde jedoch ebenfalls 1610 ermordet und Marina blieb schwanger zurück. Sie gebar Iwan Dmitrijewitsch wenige Tage nach dem Tod des falschen Dmitrij II. Conrad Bussow, ein Deutscher in russischen Diensten, schrieb, dass die russischen Adligen „versprachen, [den Jungen] im Geheimen aufzuziehen, damit er nicht von den Verfolgern getötet würde. Und wenn Gott ihm das Leben schenke, würde er in Zukunft ein Herrscher über Russland werden. Die verwitwete Zarin wurde zu jener Zeit auf königliche Weise behandelt und geehrt.“

Im Jahr 1613, als Iwan kaum drei Jahre alt war, verkündete Marina, die mit dem Baby in Kolomna lebte, dass ihr Sohn Anspruch auf den Thron habe. Nachdem die Romanows den Thron bestiegen hatten, wurden Marina und ihr Sohn zu Kriminellen erklärt. Sie versuchten daraufhin, nach Astrachan zu fliehen, wurden aber gefangen genommen. Marina kam ins Gefängnis, und der kleine Iwan Dmitrijewitsch, der kaum verstand, was vor sich ging, wurde in Moskau öffentlich gehängt. Einer Legende zufolge hat Marina Mniszech die Romanows wegen der Hinrichtung ihres Sohnes verflucht.

4. Iwan VI., der Russische Iron Mask (1740-1764)

Iwan VI.

Iwan VI. hatte nur unklare Anrechte auf den russischen Thron. Er kam als Urenkel von Iwan V., dem Mitregenten Peters des Großen, auf die Welt, während Russland von Anna Iwanowna (1693-1740), der Tochter Iwan V., regiert wurde. Anna wollte den Thron in den Händen ihrer Familie behalten, und so wurde Iwan VI., der Sohn ihrer Nichte, in Annas Testament zum nächsten Zaren ernannt.

Kurz nach dem Tod von Anna Iwanowna erklärte sich ihre Nichte und Mutter von Iwan VI., Anna Leopoldowna, zur Inhaberin des Throns. 1741 wurde sie von Elisabeth Petrowna abgesetzt, die Anna Leopoldowna und ihre gesamte Familie, einschließlich des Sohnes, ins Exil in das Dorf Cholmogory im russischen Norden schickte. Dort starb Anna Leopoldowna im Jahr 1746.

1756 wurde Iwan in das Hochsicherheitsgefängnis, die Festung Schlüsselburg, verlegt, wo er in Einzelhaft ausharrte, den Status eines besonderen Gefangenen innehatte, weshalb es den Wachen verboten war, mit ihm zu sprechen. Seine königliche Herkunft war bekannt.

Wassili Mirowitsch über dem Leichnam Iwans VI. in der Festung Schlusselburg stehend. Iwan Tworoschnikow, 1884

1762 besuchte Katharina die Große Iwan VI. in seinem Gefängnis und befahl später, den Gefangenen bei einem Fluchtversuch zu töten. Im Jahr 1764 versuchte Leutnant Wassili Mirowitsch, die Flucht Iwans VI. aus dem Gefängnis zu organisieren, und Iwan wurde bei dem Versuch, zu fliehen, getötet.

5. Zarewitsch Alexei Nikolajewitsch (1904-1918)

Zarewitsch Alexei.

Zarewitsch Alexei, Sohn von Nikolaus II., war der letzte Erbe des Russischen Zarenreichs. Er wurde am 18. Juli 1918 von den Bolschewiken in Jekaterinburg ermordet.

Schon in seiner frühen Kindheit zeigte sich, dass Alexei an Hämophilie litt, einer Bluterkrankheit, die er von seiner Mutter geerbt hatte. Die Krankheit des Thronfolgers veranlasste seine Eltern, nicht nur bei professionellen Ärzten, sondern auch bei Scharlatanen und Geistheilern nach Hilfe zu suchen. Es stellte sich jedoch heraus, dass Grigori Rasputin trotz seines zweifelhaften Rufs den Zarewitsch tatsächlich heilen oder zumindest seine Blutungen stoppen konnte.

Zarewitsch Alexej, 1915-1916, Mogiljow.

Die Krankheit hatte keine Auswirkungen auf Alexeis Charakter. Er wuchs als schalkhafter Junge auf, der nicht gerne lernte und das Militär liebte. Als Thronfolger war Alexei Ataman (Kommandeur) aller Kosakenregimenter im Reich und außerdem Ehrenchef von mehr als 20 Regimentern. Er liebte es, Zeit mit den Soldaten zu verbringen. Der Zarewitsch aß zusammen mit den Soldaten Haferbrei und Borschtsch und zeigte keinerlei Überheblichkeit, wenn er mit Dienern und einfachen Menschen sprach. Er lernte auch das Spiel auf der Balalaika, einem in Königshäusern als unschicklich geltenden Instrument, das dem Jungen vielleicht gerade deshalb so gut gefiel.

Alexei trug alle Härten der Revolution und des anschließenden Exils mit seinem Vater, seiner Mutter, seinen Schwestern und seinen engsten Dienern mit, bis er schließlich einem brutalen Mord zum Opfer fiel. Im Jahr 2000 wurde er zusammen mit den anderen Angehörigen der Romanow-Familie von der russisch-orthodoxen Kirche als Leidensträge heiliggesprochen.

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