Im Rausch des Leuchtens: Sieben Orte, wo Sie die schönsten Polarlichter sehen

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Die traumhafte Aurora Borealis, kurz Nordlichter, sind ein beeindruckendes Naturphänomen, bei dem der Himmel in blau-türkis-grünes Licht getaucht wird. Diese sieben Orte in Russland eignen sich am besten für Polarlicht-Reisen.

Die Nordlicht-Saison beginnt Ende September und endet Ende März. Aber um auch wirklich Polarlichter zu sehen, müssen zahlreiche Faktoren erfüllt sein: Wetter, Sonnenaktivität, geographischer Aufenthaltsort und Tageszeit (meist zwischen 21 und 24 Uhr).

Mehrere Internetseiten bieten eine Polarlicht-Vorhersage an, zum Beispiel das Puschkow-Institut IZMIRAN der Russischen Akademie der Wissenschaften.

In Russland liegt ein großer Teil des Gebiets nördlich des Polarkreises, sodass Nordlichter in vielen Orten – von Murmansk bis Tschukotka – beobachtet werden können, manchmal sogar in südlicheren Gegenden um Sankt Petersburg bis hin nach Moskau.

1 Murmansk

Die Region Murmansk auf der Kola-Halbinsel ist bei russischen Ski- und Snowboard-Touristen besonders beliebt. Außerdem können dort traditionelle Saami-Dörfer besucht werden. Das Klima in der Gegend ist übrigens aufgrund der Nähe zum Meer relativ mild, die Durchschnittstemperatur im Dezember und Januar liegt bei nur -10 bis -15 Grad Celsius.

Murmansk selbst ist derweil mit 300.000 Einwohnern die weltweit größte Stadt nördlich des Polarkreises. In der Stadt selbst kann man Nordlichter zwar auch sehen, empfehlenswert aber ist es, noch einmal rund 120 Kilometer weiter in den kleinen Ort Teriberka zu fahren – jenen Ort, in dem auch der preisgekrönte Film „Leviathan“ gedreht wurde. Eine organisierte Tour dorthin kostet etwa 9000 Rubel pro Person (umgerechnet etwa 130 Euro) – An- und Abreise sowie Unterkunft inklusive.

Die Russia-Beyond-Korrespondentin Maria Stambler besuchte Teriberka kurz vor Silvester 2016 – eine geradezu märchenhafte Zeit. Eine Nacht verbrachten sie teilweise mitten in der Tundra – „eine unglaubliche Erfahrung“, wenn man einmal von der Kälte absehe, erzählt sie später. „Plötzlich hielten wir mitten auf einem Feld an und stapften durch den Schnee zu einem guten Fotopunkt. und da waren schon etwa 30 Leute, die auf die Polarlichter warteten. Und siehe da, wir haben sie gesehen!“

An- und Abreise:

Moskau/Sankt Petersburg – Murmansk mit dem Flugzeug in zwei Stunden für etwa 6000 Rubel (knapp 100 Euro). Mit dem Nachtzug fährt eineinhalb Tage.

Von Murmansk nach Teriberka kann man den Linienbus oder ein Taxi für etwa 5000 Rubel (etwa 80 Euro) nehmen.

Offizielle Tourismus-Seite der Murmansk-Region

2 Kirowsk

Das kleine Kirowsk ist die nächste Stadt an den Chibiny-Bergen auf der Kola-Halbinsel und ebenfalla ein beliebter Ski-Ort. Hier gibt es gleich mehrere Ski-Resorts: Kukiswumtschorr, Bolschoi Wudjawr und Kolasportland.

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Die Chibiny-Berge liegen zwar südlich von Murmansk, das Klima hier jedoch ist spürbar rauer. Dafür sieht man von ihren Gipfeln aus einen klaren und leuchtenden Himmel – beste Voraussetzungen für eine Nacht unter Nordlichtern.

An- und Abreise:

Von Moskau und Sankt Petersburg gibt es regelmäßige Inlandflüge zum Chibiny-Flughafen bei Kirwosk. Ein Kurztrip dorthin kostet insgesamt um die 11.000 Rubel, umgerechnet circa 180 Euro).

Offizielle Tourismus-Webseite von Kirowsk

3 Archangelsk

Diese russische nordische Großstadt mit 350.000 Einwohnern ist ebenfalls ein beliebtes Winterurlaubsziel. Gegründet wurde Archangelsk im 16. Jahrhundert. Es liegt an der Grenze zum Polargebiet an der Mündung der Nördlichen Dwina ins Weiße Meer. Heute ist Archangelsk eine moderne Großstadt mit einem weitläufigen historischen Zentrum, märchenhaften Holzhäusern und dem berühmten Nordhafen. Übrigens ist die Stadt auch auf der 500-Rubel-Banknote abgebildet.

Auch hier kann man Nordlichter manchmal natürlich auch direkt in der Stadt sehen, es lohnt sich aber auch ein Trip in nördlichere Gegenden der Region, zum Beispiel von den nahen Solowezki-Inseln.

An- und Abreise:

Von Moskau und Sankt Petersburg gibt es regelmäßige Flugverbindungen nach Archangelsk für etwa 10.000 Rubel (150 Euro). Mit dem Nachtzug fährt man einen bis eineinhalb Tage.

Offizielle Tourismus-Webseite von Archangelsk

4 Petrosawodsk

Nordlichter am Onega-See

Direkt in der karelischen Hauptstadt Petrosawodsk sind Nordlichter natürlich nur selten zu sehen. Wenn Sie sich aber ein wenig hinaus in den Norden und die weite Natur wagen, dann werden Sie dort die besten Bedingungen vorfinden: zum Beispiel in Kem, Belomorsk, Nilmoguba oder entlang der Küste des Weißen Meeres.

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An- und Abreise:

Linienflüge von Moskau nach Petrosawodsk kosten etwa 7000 Rubel (110 Euro). Von Sankt Petersburg aus verkehren seit Kurzem ein Lastotschka-Express-Zug sowie traditionelle Nachtzüge.

Kareliens offizielle Tourismus-Webseite

5 Narjan-Mar

Die Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Nenzen liegt ebenfalls am Rande des Polarkreises. Narjan-Mar gilt außerdem als Stadt der Rentiere, Fische und des Öls. Außerdem finden Sie hier das Denkmal der ersten russischen Arktis-Stadt Pustosersk, die 1499 gegründet worden war. Im 16. Jahrhundert war der Ort dann ein wichtiger russischer Vorposten für den Norden und ganz Sibirien. Oft diente er als Verbannungsziel für Kriminelle und unliebsame Persönlichkeiten.

Nordlichter hier unterscheiden sich stark von ihren „westlicheren“ Geschwistern: Sie charakterisieren viele blinkende Leuchtpunkte und zahlreiche Schattenspiele. Die beste Reisezeit ist hier der Frühherbst.

An- und Abreise:

Von Moskau und Sankt Petersburg gibt es regelmäßige 2,5-Stunden-Direktflüge für etwa 15.000 Rubel (230 Euro).

Offizielle Webseite des Zentrums für Arktis-Tourismus

6 Workuta

In der nordischen Komi-Republik sind Polarlichter dann schon gar keine Seltenheit mehr. in der Komi-Hauptstadt Syktywkar sind sie manchmal sogar schon im August zu sehen. Aber noch besser stehen Ihre Chancen, wenn Sie ins noch nördlichere Workuta fahren. Die nördlichste Stadt der Region mit 60.000 Einwohnern ist Endstation einer 2500 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von Moskau gen Norden.

in den 30er bis 50 Jahren war die Gegend vor allem geprägt von zahlreichen Gulag-Gefängnissen mit über 70.000 Insassen. Heute ist Workuta vor allem eine Kohle-Stadt. Das Klima hier ist rau, im Winter liegt die Durchschnittstemperatur bei -20 Grad Celsius und selbst im Sommer gibt es manchmal noch Frost. Da die Gegend im Winter auch am Tage dunkel ist, sind die Nordlichter hier dann morgens, mittags und nachmittags gut zu sehen.

An- und Abreise:

Direktflüge von Moskau nach Workuta gibt es nur einige wenige im Monat und sie kosten etwa 30.000 Rubel (knapp 500 Euro). Alternativ können sie bis Syktywkar fliegen (12.000 Rubel bzw. etwa 200 Euro) und dann mit dem Zug weiterfahren – oder natürlich in 21 Stunden die gesamte Strecke mit dem Zug zurücklegen.

Offizielle Tourismus-Webseite der Komi-Region

7 Jakutsk

Und für die ganz Harten: Die Republik Sacha-Jakutien ist im Winter nur etwas für kleine Eisbären. Hier befindet sich Ojmjakon, die kälteste Stadt der Welt, wo die Temperaturen im Winter bis auf -60 Grad Celsius fallen. Einige der nördlichsten Städte der Republik sind für Individualtouristen geschlossen und können nur mit offiziellen Reisegruppen besucht werden. Ausländer brauchen dafür einen zusätzlichen Passierschein.

Nordlichter können Sie aber auch schon in der Nähe der Republikhauptstadt Jakutsk sehen.

An- und Abreise:

Regelmäßige Linienflüge Moskau-Jakutsk gibt es ab 20.000 Rubel (knapp 300 Euro). Ein Flug dauert etwa 6,5 Stunden.

Offizielle Tourismus-Webseite der Republik Sacha-Jakutien

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